Manchmal lohnt es sich einfach zu warten. Und manchmal dauert das Warten einfach über zwei Jahrzehnte – aber dann rummst’s mal so richtig: Fields Of The Nephilim kehren zurück in die Schatten der frühen 80er, allerdings nicht mit neuer Musik, sondern mit einer liebevoll aufbereiteten Neuveröffentlichung ihrer allerersten Werke. Burning The Fields aus dem Jahr 1985 und Returning To Gehenna aus dem Jahr 1986 waren lange Zeit wie geheimnisvolle Artefakte aus der Urzeit des Gothic Rock – nun sind sie wieder da, remastered, ergänzt, erweitert und bereit, ihren Rauch erneut über die Felder zu schicken.

Der 13. Juni 2025 brachte uns entsprechend nicht nur eine simple Wiederveröffentlichung, sondern auch ein echtes Sammlerstück: Die beiden frühen EPs erstmals seit Jahrzehnten wieder auf CD, inklusive einer Bonus-Disc voller Remixe und Demos aus den Jahren 1985 und 1997 – natürlich ebenfalls frisch remastered. Verpackt wird das Ganze in ein schickes 6-seitiges Digipack mit Liner Notes, einem Interview und bisher ungesehenen Fotos von Mick Mercer, dem Gothic-Kronzeugen mit Kamera und Kugelschreiber.

Und wer lieber die knisternde Romantik des Vinyls bevorzugt, darf sich freuen: Nach der RSD24-Version in der roten Hülle folgt nun die grüne Edition – inklusive der erwähnten Bonus-Disc auf schwarzem Gold. Das alles ist nicht einfach nur ein Nostalgie-Trip für Gruftis mit Staub im Mantel, sondern eine liebevolle Zeitreise zurück zu einer Band, die mit Songs wie Trees Come Down, Laura oder Secrets dunkle Musikgeschichte geschrieben hat. Die Demos und Remixe auf der Bonus-LP/CD zeigen dabei, dass selbst die experimentelleren Seiten der Band ihren düsteren Charme nicht verloren haben – ob nun im Cloak & Dagger Mix oder im Power Surge Mix.

Wer sich also schon immer gefragt hat, wie der klangliche Rohbau der späteren Dawnrazor-Ära aussah, bekommt jetzt die Antwort – staubfrei und mit ordentlich Druck auf den Boxen. Und wer Fields Of The Nephilim ohnehin liebt, sollte hier nicht zögern: Dieses Release ist mehr als nur ein Pflichtkauf – es ist eine rituelle Rückkehr an die Wurzeln.