Es waren nur Stunden, in denen sich auf Facebook erste Gerüchte über den Tod von Perry Archangelo Bamonte verbreiteten – Stunden voller Ungläubigkeit, Hoffen und vorsichtigem Abwarten. Seit kurzem herrscht traurige Gewissheit: Auf der offiziellen Webseite von The Cure hat die Band ein Statement veröffentlicht und den Tod ihres langjährigen Weggefährten bestätigt. Perry Bamonte ist im Alter von 65 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben.
Perry Bamonte war nie der Mann des grellen Rampenlichts, nie derjenige, der große Gesten suchte oder sich nach vorne drängte. Und doch war er über Jahrzehnte hinweg eine prägende Figur im Kosmos von The Cure. Bereits Mitte der 1980er Jahre Teil der Crew, wurde er 1990 offizielles Bandmitglied und blieb – mit Unterbrechungen – eng mit der Band verbunden. Als Multiinstrumentalist an Gitarre, Bass und Keyboards war er jener stille Architekt im Hintergrund, der Sounds verdichtete, Stimmungen verstärkte und den Live-Auftritten jene Tiefe verlieh, die Cure-Konzerte so besonders machte. Seine Zeit bei The Cure fiel in eine Phase großer Umbrüche und Weiterentwicklungen. An Alben wie „Wish“, „Wild Mood Swings“, „Bloodflowers“ oder dem selbstbetitelten „The Cure“ war er beteiligt – nicht laut, nicht dominant, aber stets präsent. Bamonte stellte sich kompromisslos in den Dienst der Songs. Atmosphäre war ihm wichtiger als Profilierung. Genau das machte ihn für die Band – und für Robert Smith – so wertvoll.
Nach seinem Abschied Mitte der 2000er Jahre blieb er für viele Fans eine schmerzlich vermisste Figur. Umso bedeutender war seine Rückkehr auf die Bühne ab 2022, als The Cure wieder intensiv tourten. Diese letzten gemeinsamen Konzerte wirken heute wie ein leiser, würdevoller Schlusspunkt – ohne Pathos, aber voller Bedeutung. Das offizielle Statement der Band zeichnet das Bild eines Menschen, der nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich tief verwurzelt war: ruhig, intensiv, intuitiv, kreativ. Worte, die nicht nach Pflicht klingen, sondern nach echter Verbundenheit. Hier wird kein Mythos konstruiert, sondern ein Freund, Musiker und Wegbegleiter verabschiedet.
Mit Perry Bamonte verliert die alternative Musikszene keinen lauten Helden, sondern einen leisen Baumeister. Einen, der nie im Vordergrund stehen musste, um bleibende Spuren zu hinterlassen. Seine Musik, sein Gespür für Zwischentöne und seine Präsenz werden weiterleben – in Aufnahmen, in Erinnerungen und in jenem schwer greifbaren Gefühl, das ein Cure-Song oft hinterlässt: Melancholie, Trost und die Gewissheit, dass selbst das Vergängliche Bedeutung hat. Ruhe in Frieden, Perry Archangelo Bamonte.
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The Cure trauern um Perry Bamonte
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