The Cure sind zurück - unsere Helden in den traurigsten Stunden, unsere musikalischen Begleiter seit mehr als 20 Jahren und die Urväter der Gothicszene. Ihr neues Album heißt ganz einfach „The Cure“ und es ist auch wirklich sowas von cure... Natürlich könnte ich jetzt 10 Seiten über dieses großartige Album schreiben, aber ich versuche meine Emotionen über dieses tolle Stück Musik im Zaum zu halten und eine Rezension von lesbarer Länge zu schreiben. Der Sound von The Cure war und ist eine Definition für sich. Man könnte es wohl am besten GothicPopWaveAlternativeIndependentRock nennen, aber selbst das würde nicht ausreichen, um das Soundvermögen und Klangvolumen dieser großartigen Band zu beschreiben. Mit genau diesem unbeschreiblichen Sound knüpfen die Mannen um Herrn Robert Smith (der John Wayne der Gothicszene) auf der neuen „The Cure“-Scheibe an den Vorgänger „Bloodflowers“ an. Man findet hier 12 wunderbare Songs, die eine hinreißende Klangkulissen bilden und schräge Balladen sowie rockige Gitarrenbretter und popige Schmuckstücke in sich vereinen. Die Texte sind sinnlich und wundervoll lyrisch und auch der Heul-Kreisch-Diva-Glamour-Quietsch-Jauchts-Gesang von Robert ist wie ihn die Fans kennen und lieben. Die Lieder laden zum Heulen, Tanzen, Knutschen und zu noch einigem mehr ein. Jedes Lied ist eine kleine Perle für sich aber auch im Ganzen kann das Album vollends überzeugen. Der Sound ist teilweise sogar ein wenig härter und rauer als gewohnt, aber es passt wunderbar zu den neuen Songs. The Cure haben mit ihrem neuen Album den richtigen Grad zwischen Erneuerung und Altem gefunden. Man hat sich nicht gänzlich neu erfunden (was man als Band von dem Format „The Cure“ auch nicht mehr wirklich braucht), man hat aber auch keine waghalsigen Trendsetterexperimente gemacht, die, wie so viele andere Bands zum 180-Grad-Imagewechsel und somit zu Massen von enttäuschten Fans führten. Einige werden jetzt kontern, rummeckern und sich darüber beschweren, dass The Cure sich nicht mehr anhören wie auf „Pornography“, dass man sich einen Produzenten geholt hat (der den Jungs von ja scheinbar ganz schön in den Hintern getreten haben soll), der eigentlich Bands wie „Korn“ produziert oder dass auf dem neuen Album nicht genug Hits drauf sind bzw. dass das neue Album nur eine langweilige Routineproduktion sei. Natürlich sollte man „The Cure“ nicht „wegloben“ bzw. sie nicht aus Respektgründen grundsätzlich als gut bewerten nur weil sie eben „The Cure“ sind, aber wer will schon das sich eine Band 2004 anhört wie Anfang der 80er? Mir persönlich ist ein Album wie dieses lieber als ein zweites „Pornography“-Album oder als ein künstlich heranproduziertes aufgetakeltes Revival-Album. Allen recht machen kann man es sowieso nicht. Für mich hat das neue „The Cure“-Album jedenfalls alle Erwartungen mehr als erfüllt und es zeigt, dass die Jungs von „The Cure“ noch lange nicht ruhig sind – und das ist gut! Also: THE CURE? THE CURE!!!