Während also die halbe Welt heute darüber debattiert, ob ihr veganer Burger tatsächlich aus Pflanzen besteht oder doch heimlich von einer KI im Labor gedruckt wurde, lenken wir eure Aufmerksamkeit lieber auf etwas wesentlich Spannenderes: 'Twin Tribes' haben uns ein besonderes Osterei in Form der zweiten EU-Pressung ihres gefeierten Albums 'Pendulum' ins Nest gelegt. Die Veröffentlichung über Beso de Muerte Records liefert erneut kräftige Gothic-Romantik mit einer Prise Dunkelheit – und das garantiert ohne künstliche Aromen oder geheime Zusatzstoffe.

Mit 'Pendulum' schlagen die Herren von Twin Tribes klanglich mutige Wege ein. Ihr Sound entwickelt sich weiter, bekommt eine deutlich kantigere Note und erkundet Gebiete analoger und digitaler Klangexperimente, die bisher unberührt geblieben sind. Dabei setzen die Jungs auf kompromisslose Bass-Synthies und Beats aus Drum-Machines, die auch beim coolsten Goth-Disco-Gänger für spontane rhythmische Zuckungen sorgen dürften. Doch Fans dürfen beruhigt aufatmen: Die strahlenden Gitarren, Synthie-Perlen im 80er-Style und melancholischen Texte sind geblieben – perfekt für alle, die beim Tanzen gleichzeitig ein bisschen weinen möchten.

Auf dem Plattenteller rotieren zehn Tracks, von denen 'Absolute' und 'Another Life' direkt zeigen, wie gekonnt Twin Tribes die Waage zwischen tiefgründiger Düsternis und synth-lastiger Euphorie halten können. Highlights wie 'Sanctuary' und 'Monolith' bieten atmosphärische Reisen, die einen entweder zum stundenlangen melancholischen Grübeln oder wildem Schattentanz verleiten. Und bei 'Sangre de Oro' stellt sich endgültig heraus, dass auch Goths tanzbar sein können, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Fazit: Die zweite Pressung von 'Pendulum' ist ein echtes Juwel für alle, die gern schwarz tragen und heimlich hoffen, dass im Keller doch eine Fledermaus wohnt. Zuschlagen, bevor die Platten wieder vergriffen sind – denn das wäre wirklich gruselig!