Tja, was war hier auf unserer Webseite eigentlich im Jahr 1999 los? Das Jahr, in dem alle Angst hatten, dass die Rechner am 1. Januar 2000 rebellieren würden, Britney Spears ihre Schuluniform medienwirksam aus dem Schrank holte und ein frisch eingeführter Euro aussah wie Monopoly-Geld. Während Bill Clinton versuchte, die Monica-Affäre endgültig hinter sich zu lassen, und die Weltpolitik ihren Blick Richtung Kosovo richtete, saß unser Autor 'Frank' mit Kopfhörern auf den Ohren und beschäftigte sich mit Expo 2000 von Kraftwerk. Das Release, das im Rahmen der gleichnamigen Weltausstellung in Hannover produziert wurde, klang damals schon eher nach technischer Gebrauchsanweisung als nach einem musikalischen Meilenstein. Doch Frank wäre nicht Frank, wenn er nicht auch in diesem synthetischen Wabern etwas Positives entdeckt hätte – zumindest die Hoffnung, dass es mal ein Sammlerstück werden könnte.
Kraftwerk hatten mit Expo 2000 eine Hymne für die Zukunft angekündigt, und was kam, klang wie die erste Idee, die einem beim Einschalten des Keyboards einfällt: Loops, die sich irgendwie okay anhörten, wenn man im Stau auf der A7 Richtung Hannover stand, aber keineswegs vom Hocker rissen. Natürlich gab es Remix-Versionen, von denen man sich damals viel erhofft hatte. Aber die Realität? Die klangen eher wie eine Telefonwarteschleife auf Speed als nach innovativer Neuinterpretation. Frank beschrieb die Platte damals mit der Präzision eines Chirurgen und der Zurückhaltung eines höflichen Kritikers – zwischen den Zeilen ließ sich jedoch lesen: „Danke, aber nein danke.“
Und Hannover? Die Expo sollte die Stadt ins Rampenlicht rücken, und was blieb, war eine kuriose Mischung aus Weltausstellung, regionalem Spargel und einer offiziellen Hymne, die kaum einer mitsummen konnte. Während andere Weltausstellungen der Vergangenheit architektonische Wunder oder kulturelle Meilensteine hinterließen, musste sich Hannover mit Expo 2000 und ein paar Pavilions begnügen, die heute irgendwo verstauben. Aber hey, damals dachten wir alle, die Zukunft klänge genau so – monoton, futuristisch und irgendwie... steril.
25 Jahre später blicken wir mit einem zwinkernden Auge auf diese Zeit und unseren Review zurück. Kraftwerk haben uns mit ihrer Musik einst verzaubert, aber Expo 2000 wird wohl eher in die Geschichte eingehen als der Song, der klingt, als hätte ein Roboter seine Gefühle entdeckt – nur um festzustellen, dass er gar keine hat. Doch vielleicht ist genau das die wahre Leistung dieses Releases: uns daran zu erinnern, wie groß unsere Erwartungen damals waren und wie wunderbar menschlich es ist, dass sie nicht immer erfüllt werden. Und wenn wir ehrlich sind, ein bisschen Nostalgie und Schmunzeln haben wir dabei alle übrig – sogar für Hannover.
Halt, was haben wir heute eigentlich vor 25 Jahren gemacht?

Aufstieg zum Olymp – Sorceress Of Sin erobern mit 'Ennea' die Metal-Welt!

Gleich am Montag in der Früh Bock auf eine Reise, die epischer kaum sein könnte? Dann schnapp dir deine imaginäre Rüstung, denn mit 'Ennea', dem neuen Album von Sorceress Of Sin, wirst du direkt in die Welt der griechischen Mythologie katapultiert. Die Briten bringen am 20. Dezember 2024 ihre neueste Scheibe raus – und die hat mehr Wucht als Zeus' Donnerkeil.Die Tracklist ist mit Songs wie 'Odyl', 'Reina', 'Poseidon', 'The Quest', 'Nymphet', 'Clarity Of Confusion', 'Trickster', 'Destructive Descent' und 'Artisan' ein echter Rundumschlag. Hier treffen wuchtige Riffs auf epische Melodien und ene...
Klangstabil im Rückblick: „Taking Nothing Seriously“ – 20 Jahre elektronisches Meisterwerk mit Kultstatus

Rückblickend erschrocken, wie schnell die Zeit doch vergeht, seit Boris May und Maurizio Blanco alias Klangstabil im Jahr 2004 mit „Taking Nothing Seriously“ die Szene aufgemischt haben! Damals, als wir auf unserer eigenen Seite noch peinlich pixelige Logos hatten und das Internet vor allem aus blinkenden Bannern und Comic Sans bestand, kam dieses Album um die Ecke und hat uns ... tja, schlicht umgehauen. Unsere Rezension war damals nicht nur eine Lobeshymne, sondern fast schon ein Liebesbrief an die elektronische Experimentierfreude der beiden Musiker. Wie passend, denn „Taking Nothing Seriou...