25 Jahre Blutkind: Wie Wumpscut uns das Fürchten lehrte – und wir uns in den Apokalypse-Sound verliebten!

25 Jahre Blutkind Wie Wumpscut...

Vor 25 Jahren, als Discmens unsere Mäntel schwerer machten und die obligatorische Schweißerbrille der Schlüssel zur Coolness auf der nächsten Industrial-Party war, da erschien das Blutkind von Wumpscut. Ein Album, das damals mit der Wucht eines Presslufthammers einschlug – oder zumindest so viel Wucht hatte wie die Bässe, die unsere Boxen an die physikalischen Grenzen brachten. Wir haben es geliebt, wir haben es rezensiert, und heute – ein Vierteljahrhundert später – werfen wir wieder einen Blick zurück. Denn eines steht fest: Das Blutkind ist inzwischen erwachsen geworden. Und wir? Naja, wir bemühen uns weiterhin, so cool zu wirken wie damals.

Zurück ins Jahr 2000: Während die Welt dachte, dass es nach Y2K-Bug etwas ruhiger werden könnte, da fühlte sich Blutkind wie der Soundtrack zu einer Dystopie an die wir uns alle (nicht) herbeigesehnt hatten. Damals schrieben wir in unserer Rezension über die vielseitigen Stilrichtungen, die von Synthpop bis EBM reichten. Und ja, wir waren mächtig beeindruckt von der Track-Vielfalt: mal eiskalt und roh wie der Betonboden eines stillgelegten Atomkraftwerks, mal introspektiv und fast einfühlsam – zumindest so einfühlsam, wie es Maschinenmusik eben sein kann.

Und dann waren da noch die Texte. Kryptisch, mysteriös, ein bisschen so, als hätte HAL 9000 seine innersten Gedanken zu Papier gebracht. Was wollte Wumpscut uns sagen? Vielleicht nichts. Vielleicht alles. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen „interessant“ und „ich habe keine Ahnung, aber es klingt geil“. Es war uns egal. Der Beat stimmte, und wir konnten auf der Tanzfläche den Eindruck erwecken, wir wären direkt aus einem Cyberpunk-Roman entsprungen. Songs wie Hang Him Higher wurden schnell zu Club-Hymnen – vorausgesetzt, man war in den richtigen Clubs unterwegs, wo Schweiß und Stroboskoplicht zum Grundambiente gehörten.

Heute, 25 Jahre später, lesen wir unsere alte Rezension und können nicht anders, als uns ein bisschen selbst auf die Schippe zu nehmen. Wir schrieben damals Sätze, die so voller Pathos waren, dass wir fast schon einen Pulitzer-Preis fürs „dramatischste Adjektiv“ verdient hätten. Aber hey, wir waren jung, enthusiastisch und mit ganzem Herzen in der Szene. Und um ehrlich zu sein: Blutkind hat das alles auch verdient.

Das Beste? Blutkind hat die Zeit nicht nur überstanden, sondern triumphiert. Es ist nicht gealtert, es ist gereift – wie ein guter Rotwein, nur mit mehr Bass. Und Wumpscut? Rudy macht immer noch Musik! (Gut, es gab da eine kleine Pause. Aber während Wumpscut sich mal kurz ausgeruht hat, haben wir einfach weitergeschrieben) Es ist großartig, zu sehen, dass nicht nur wir dran geblieben sind, sondern auch Wumpscut weiterhin den Soundtrack für dystopische Tagträume liefert.

Fazit: Nach 25 Jahren schreiben wir immer noch Rezensionen – und Wumpscut macht immer noch Musik. Wir haben uns verändert: Die Schweißerbrille hat ihren Platz auf dem Dachboden gefunden, und unser Kaffeekonsum hat erschreckend zugenommen. Aber die Begeisterung für gute Musik bleibt. Also stoßen wir an: Auf 25 Jahre Blutkind, auf 25 Jahre Wumpscut und auf 25 Jahre voller Beats, die unsere Nächte begleitet haben. Möge der Bass niemals aufhören – und unsere Rezensionen niemals langweilig werden!

25 Jahre Blutkind: Wie Wumpscut uns das Fürchten lehrte – und wir uns in den Apokalypse-Sound verliebten!
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