20 Jahre MenschFeind – Als Diary of Dreams uns endgültig die Seele aus dem Leib zog

20 Jahre MenschFeind – Als...

Vor zwanzig Jahren flatterte unserer Lieblings-Redakteurin Claudia eine besondere EP in die Hände: 'MenschFeind' von 'Diary of Dreams'. Und wie es sich für eine wahre Liebhaberin düsterer Klänge gehörte, ließ sie es sich nicht nehmen, uns mit einer ausführlichen Rezension zu beglücken. Eine Rezension, die nicht nur die musikalische Wucht des Albums einfing, sondern auch unsere Gothic-Seelen nachhaltig erschütterte.

2005 war ja noch eine wilde Zeit – wir sprachen noch über "Szene-Treffpunkte" im Internet, unsere Handys konnten höchstens monochrome Schlangen fressen, und musikalisch taumelten wir zwischen Futurepop-Hymnen und Neo-Klassik-Exzessen hin und her. Doch dann kam 'MenschFeind' und zog uns mit seiner erbarmungslosen Endzeit-Stimmung mitten hinein in einen musikalischen Sog aus kalten Beats, poetischer Düsternis und einem Gesang, der zwischen Flüstern, Flehen und verzweifeltem Aufbäumen schwankte.

Unserer Claudia war natürlich sofort klar: Hier handelte es sich nicht um eine bloße Ergänzung zum vorherigen Album Nigredo, sondern um ein Werk, das für sich selbst stand – härter, rhythmischer, wütender. Der Sound war beklemmend und eindringlich, mit tief wummernden Bässen, verzerrten Vocals und Melodien, die sich in die Gehörgänge brannten wie ein guter alter Gothic-Fluch. Aber es war nicht nur die Musik, die uns damals so sehr faszinierte. Das Artwork allein hätte als Vorlage für Albträume in Schwarz-Weiß gereicht. Und dann die Texte! Adrian Hates war schon immer ein Meister der düsteren Poesie, aber hier schien er endgültig zum nihilistischen Prophet geworden zu sein. Während wir zu Tracks wie Treibsand vielleicht noch halbwegs tanzbare Bewegungen hinbekamen, wurden wir bei Killers und Pentaphobia mit einem Soundteppich überrollt, der keinen Platz für Hoffnung ließ. Claudia fasste es damals perfekt zusammen: MenschFeind war nichts für Zartbesaitete – und genau deshalb liebten wir es.

Heute, schon wieder zwanzig Jahre später, bleibt die Frage: Hält das Album noch stand? Ist es noch so erschütternd, so intensiv wie damals? Die Antwort ist ein klares JA. Denn während sich viele Veröffentlichungen aus jener Zeit in nostalgischen Nebel aufgelöst haben, bleibt MenschFeind ein Monument des Darkwave – kompromisslos, zeitlos und noch immer verdammt eindringlich. Und so bleibt uns nur, noch einmal Claudias Worte zu lesen, das Album aufzulegen und uns daran zu erinnern, warum uns Diary of Dreams damals so tief berührt hat. Also: Licht aus, Kerzen an, Rotwein auf – MenschFeind spielt.

20 Jahre MenschFeind – Als Diary of Dreams uns endgültig die Seele aus dem Leib zog
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