Wer bin ich in dieser Welt? Eine Frage, die man sich an trüben Montagen, nach durchzechten Nächten oder beim Blick auf den neuesten ESC-Beitrag stellt. Hatria, bekannt als Stimme und kreativer Vulkan hinter Beata Beatrix, hat sie nun musikalisch aufgearbeitet – und liefert mit ihrer neuen Solo-Single „¿Quién soy en este mundo?“ eine klanggewordene Identitätskrise mit Gänsehautgarantie.
Nach 24 Jahren an vorderster Gothic-Front kehrt Hatria zurück – nicht etwa mit leisem Säuseln, sondern mit einer Soundwand aus düsteren Synths, treibenden Beats und einer Stimme, die irgendwo zwischen Siouxsie Sioux, einem wütenden Engel und einer post-apokalyptischen Wahrsagerin vibriert. Unterstützt wird sie dabei einmal mehr von Crowley – langjähriger Komplize und Mitgründer von Beata Beatrix –, der seine verträumt-surrealen Klanglandschaften wie gewohnt mit der Schärfe eines Rasiermessers arrangiert hat.
Inhaltlich wird’s existenziell: Der Song balanciert elegant zwischen poetischer Verzweiflung, bissigem Sarkasmus und einem Hauch von dekadenter Theaterpose. Wer also meint, die dunkle Szene hätte ihre emotionale Tiefe verloren, der sollte sich hier eines Besseren belehren lassen. Stilistisch bewegt sich „¿Quién soy en este mundo?“ zwischen Electro-Goth, Synthwave, EBM, Darkwave und Dream Pop – ein wilder Genre-Mix, der Hatrias ureigenen Stil perfekt unterstreicht. Dass sie auf eine illustre Vergangenheit zurückblickt, merkt man nicht nur an der klanglichen Reife, sondern auch an der Liste ihrer bisherigen Weggefährten: Clan Of Xymox, Kirlian Camera, Collection d'Arnell-Andréa – sie alle teilten sich bereits mit ihr die Bühne. Aber Hatria war nie bloß Support: Sie ist eine Künstlerin, die sich nicht anpasst, sondern auffällt – mit Haltung, Stimmgewalt und einer Leidenschaft, die in jedem Ton spürbar ist.
Und das Beste: Das vierte Beata Beatrix-Album ist ebenfalls im Anmarsch. Wer also nach dieser kraftvollen Solo-Offenbarung auf den Geschmack gekommen ist, sollte die nächsten Monate aufmerksam lauschen – und vor allem diesen Track auf die nächste Goth-Party-Playlist setzen.
Hatria fragt: „¿Quién soy en este mundo?“ – Neue Single voller Wut, Wucht und Weltschmerz

Alec Attari: Wenn 1982 klingt wie die Zukunft auf Italo-Wellen

Da gibt Tracks, die klingen nach gestern – und dann gibt es noch '1982' von Alec Attari: eine EP, die aussieht wie eine Zeitmaschine, sich aber anfühlt wie ein futuristischer Tanzboden aus Chrom, Schweiß und strobo-gefiltertem Nostalgierausch. Veröffentlicht schon am 15. Juni 2025 und angeführt vom großartigen Visage (Alexander Robotnick Remix), ist diese EP ein feuchter Synth-Traum für alle, die Italo Disco lieber in Kellern als auf Galas hören.Alec Attari, seines Zeichens Produzent aus der Türkei mit einem Faible für Minimal Wave, EBM und Italo-Dunkelzonen, zollt auf seiner Debüt-EP jenen Ja...
Fleischkrieg schlagen zurück: Herzblut II remixed, remastered und maximal brutalwave!

Sofern die Hölle eine Tanzfläche hätte, wäre Fleischkrieg wohl längst das Resident-Duo – mit Lasershow, Flammenwerfern und einem Line-up, das selbst Dämonen zum Moshen bringt. Und pünktlich zur Sommersonnenwende 2025 serviert die Industrial-Metal-Maschine aus Los Angeles mit Herzblut II ein gnadenloses Update ihres Debütalbums. Die acht neu interpretierten Tracks wurden nicht einfach nur ein wenig aufpoliert – sie wurden komplett neu gezüchtet: remixiert, remastered und mit genug dystopischem Druck versehen, um selbst Cyborgs ins Schwitzen zu bringen. Hinterm Mischpult: kein Geringerer als Log...