Zybergeist covert Depeche Mode – und noch viel mehr! „Industrialized 80s“ bringt Klassiker ins Maschinenzeitalter

Zybergeist covert Depeche Mode –...

Das noch junge Projekt Zybergeist aus Vermont hat mit seinem Release 'Industrialized 80s', das seit dem 9. Februar 2025 erhältlich ist, eine kühne Mission verfolgt: Die strahlenden, schimmernden und perfekt frisierten 80er einer düsteren, industrialisierten Generalüberholung zu unterziehen. Statt Zuckerwatte-Synthpop und Chart-kompatibler Radiotauglichkeit gibt es hier dystopische Beats, metallische Klänge und das Gefühl, als hätten die 80er sich in einer alten Fabrikhalle verirrt, in der nur noch Maschinen lärmen. Drei Songs stammen unbestreitbar von Depeche Mode, jener Band, die sich schon damals gerne in dunklen Kellern rumtrieb, aber wohl nicht geahnt hätte, dass Jahrzehnte später jemand ihre Songs noch düsterer, noch kälter und vermutlich auch noch basslastiger machen würde. New Dress, Never Let Me Down Again und World Full Of Nothing haben bei Zybergeist ein ordentliches Makeover bekommen – und wenn Depeche Mode bisher klangen wie melancholische Synthpop-Götter, dann klingen sie hier, als hätten sie sich mit kaputten Maschinen verbündet und wären dabei selbst zu einem Teil von ihnen geworden.

Doch damit nicht genug. Mit Two Tribes von Frankie Goes to Hollywood hat sich Zybergeist einen echten Kalter-Krieg-Soundtrack vorgenommen – in der Originalversion bereits ein apokalyptisches Manifest, dürfte das Ganze hier noch mehr nach nuklearer Endzeit klingen, wenn schwere Beats auf verzerrte Dystopie-Sounds treffen. Dancing Girls von Nik Kershaw hat seinen funky Pop-Charme wohl längst verloren und wurde stattdessen in einen industriellen Tanzflächen-Dampfhammer verwandelt. You von Boytronic hat ohnehin ein elektronisches Grundgerüst, das sich perfekt für eine dunkle Transformation angeboten haben dürfte, während Girls on Film von Duran Duran – im Original der Inbegriff von Neonlicht, Hochglanz-Ästhetik und exzessiven 80er-Partynächten – hier wahrscheinlich eher klingt wie eine durchgebrannte Sicherung im Maschinenraum eines düsteren Untergrundclubs.

Und dann gibt es noch Rise – ein Track, der entweder eine industrialisierte Coverversion von Public Image Limited ist oder einfach eine so geschickte Verfremdung, dass selbst Experten ins Grübeln geraten. Vielleicht wurde auch einfach ein eigenes Werk untergeschoben – wir werden es wohl nur durch genaues Hinhören herausfinden. Sicher ist nur, dass dieses Album keine schnöde Nostalgie-Compilation ist, sondern eine wilde Mischung aus Retro-Charme, industriellem Wahnsinn und der Frage, wie die 80er wohl geklungen hätten, wenn sie weniger Haarspray und mehr Verzerrer benutzt hätten. Wer auf dunkle, stampfende Neuinterpretationen steht, wird hier definitiv fündig. Alle anderen sollten sich zumindest darauf vorbereiten, dass ihre wohlgehüteten 80er-Erinnerungen ab sofort mit mehr Maschinenlärm und einer Extraportion Dystopie angereichert sind.

Zybergeist covert Depeche Mode – und noch viel mehr! „Industrialized 80s“ bringt Klassiker ins Maschinenzeitalter
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