Wer jetzt denkt, es geht um den Hamburger Sportverein, der sollte besser seine Erwartungen dämpfen – denn HSV steht hier nicht für verpasste Aufstiege und bittere Niederlagen, sondern für etwas, das sich noch hartnäckiger hält: das Herpes Simplex Virus. PKWST alias Parker Weston widmet sich auf seinem neuen Album nicht etwa der Vereinsgeschichte des HSV, sondern einer Krankheit, die – ähnlich wie schlechte Trainerentscheidungen – immer dann zuschlägt, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
Hinter PKWST steckt ein umtriebiger Experimentalkünstler aus Phoenix, Arizona, der sich mit seinen Projekten Butoh Sonics, Schadenhaus, Sugar Pills Bone, Smogma und weiteren kreativen Ungetümen bereits einen Namen gemacht hat. Sein neuestes Werk 'HSV (Herpes Simplex Virus)' ist eine klangliche Auseinandersetzung mit einem unsichtbaren, aber omnipräsenten biologischen Mitbewohner. Zwei rund zehnminütige Tracks mit den charmanten Titeln Suppressant for Love und Leper in the Sheets lassen bereits vermuten, dass das hier kein Wohlfühl-Soundtrack für den Feierabend ist, sondern eine verstörende Reise durch Schmerz, Stigma und medikamentöse Abhängigkeiten.
Veröffentlicht wird das Album über das italienische Independent-Label 'On Hiatus', das sich mit DIY-Spirit und einer Vorliebe für menschliche Krankheiten, Syndrome und Störungen in der experimentellen Musikszene einen Namen gemacht hat. Dass das Release nicht nur digital erscheint, sondern auf Bandcamp auch in einer stark limitierten Kassettenedition (20 Exemplare auf silbernem C20-Tape), passt perfekt zum düsteren Konzept. Denn was wäre eine bessere Verkörperung von permanenter Virenlast als eine Kassette, die sich nicht mal schnell per Mausklick entfernen lässt?
Während die Pharmaindustrie munter weiter daran verdient, dass Herpes unheilbar bleibt, fragt sich PKWST in seinem Album, ob das Virus wirklich so schwer zu besiegen ist – oder ob es schlicht mehr Profit bringt, nur die Symptome zu lindern. Doch egal, ob man sich für diese Verschwörungstheorie erwärmt oder einfach auf radikal-experimentelle Klangkunst steht: HSV (Herpes Simplex Virus) ist nichts für schwache Nerven und definitiv keine leichte Kost. Hier wird Unbehagen zur Kunstform erhoben – und vielleicht lernt man nebenbei, dass manche Infektionen hartnäckiger sind als jeder Drittligist.
Kein Fußball, sondern fiese Viren – PKWST veröffentlicht HSV (Herpes Simplex Virus)

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