Zwischen spanischer Sonne und deutschem Nebel: Aurora Ferrer veröffentlicht am 23. Juni 2025 ihr Album Time Crawlers – und das ist keine leichtverdauliche Sommerplatte für die Hängematte, sondern ein wuchtiges Werk über Krankheit, Mutterschaft, Identitätsverlust und Hoffnung. Entstanden ist es über vier Jahre, begleitet von einer gesundheitlichen Odyssee. Herausgekommen ist Musik, die nicht nur erzählt, sondern erschüttert.
Zwei Songs sind bereits vorab hörbar – und die haben es in sich. Get Some Sleep klingt wie ein mitternächtlicher Hilferuf aus dem mentalen Ausnahmezustand: melancholisch, flirrend, verzweifelt und doch durchzogen von einer seltsamen Stärke. Aurora singt, als würde sie gegen den eigenen Zusammenbruch ansingen – oder tanzen. Noch eindringlicher wirkt Ripping Tongues, ein intensives Stück (mit Musik von Xavi Jiménez), das auf leisen Sohlen beginnt, um sich dann wie ein emotionaler Sturm zu entladen. Es klingt nach Katharsis, nach innerem Aufbegehren, nach einem Befreiungsschlag. Die übrigen Tracks? Noch nicht öffentlich – aber was der Albumtitel Time Crawlers und das geheimnisvoll leuchtende Artwork bereits andeuten, ist klar: Hier wird nichts beiläufig. Zwischen Art-Rock, Prog, Post-Rock, Metal und Elektronik entfaltet sich eine dichte Klangwelt, in der sich Einflüsse von Björk, Emma Ruth Rundle, Tool oder Steven Wilson vermischen, ohne in bloßer Referenz zu erstarren. Stattdessen scheint Time Crawlers ein persönliches Tagebuch zu sein, geschrieben mit Tinte aus Licht und Schmerz.
Aurora Ferrer legt mit diesem Album eine musikalische Selbsttherapie vor – mutig, roh und voller künstlerischer Tiefe. Time Crawlers erscheint digital am 23. Juni, eine limitierte Vinylauflage folgt später. Wer sich für emotionale Klangreisen jenseits ausgetretener Genrepfade interessiert, sollte sich diesen Termin merken. Die Zeit mag kriechen – aber sie bringt Großes.