Eine neue Hamburger Band, vom Major-Label unter Vertrag genommen, liefert mit Satellite ein gelungenes Debut-Album ab. Vocoder-Gitarren-Pop mit 80er Einflüssen gepaart mit schwebenden Melodien über eine knappe Stunde Spielzeit. Offensichtliche Ähnlichkeiten mit einer englischen Combo um Herrn Jaques Lu Cont sind nicht abzustreiten. Nennen wir es beim Namen: Yuno schaffen es uns die Wartezeit auf das dritte Zoot Woman Album zu verkürzen; ist das ein Kompliment oder was? Dabei kopieren die Herren aus dem Norden nicht, sondern greifen lediglich die Konzepte auf um sie eigenständig, gut ausgefüllt an den Mann zu bringen. Subtil werden die elektronischen Relikte aus den Achtzigern eingeflochten, so dass sich ein geschmeidiger Flow ergibt, der bei jedem Durchlauf ein paar mehr Details offenbart. Viel Elektronik unterstützt mit Gitarren-Riffs und gut eingesungenen Melodien lassen hoffen, dass der gerade angesagte Wintereinbrauch Mitte März bald vorüber ist, so dass man Yuno zukünftig mit einem Becks Green Lemon in der Hand sonnenbrillengewappnet an der Außenalster beim Sonnenuntergang hören kann. Tracks besonders hervorzuheben wäre müßig, da alle zwölf durchgängig gut sind, sofort im Kopf hängen bleiben und die Favoriten von Hörer zu Hören sicherlich unterschiedlich sein werden. Persönlich haben es mir allerdings die melancholische Melodie von ‚California’, der elektronische Bass von ‚Untitled’ und der schön produzierte Airmate-Remix von ‚It’s not getting better’ angetan. Es ist erstaunlich welche Qualität in den letzten Jahren bei deutschen Produktionen zu finden ist. Eine erfreuliche Entwicklung, wo man Ende des letzten Jahrtausends doch – was die elektronische Musik angeht – oft von der Insel mit dem dunklen Bier in 0,58 Liter Gläsern dominiert wurde.