X Marks The Pedwalk gehören unbestritten zur Speerspitze der deutschen Electronic/EBM-Szene. Songs wie "Abbatoir" oder "Abortion" sind mittlerweile Klassiker, die auch nach Jahren nichts von ihrer Kraft eingebüßt haben. Sowohl kompositorisch als auch technisch waren XMTP immer schon ihrer Zeit voraus. Das zeigt sich auch auf ihrem neuen Werk „The Sun, The Cold And My Underwater Fear”. Im Vergleich zum 2010er-Album "Inner Zone Journey" geben sich XMTP nicht mehr ganz so Future-Pop-lastig, sondern besinnen sich wieder auf die druckvollen und eher dunklen Sounds. Was sofort auffällt, ist die sorgsame und vielschichtige Produktion: Das Album lädt gerade dazu ein, ganz genau hinzuhören, um wirklich alle Feinheiten zu entdecken. Denn hinter den flächigen Strukturen verbergen sich viele kleine Details; immer zischt und tickert die Elektronik, und das so abwechslungsreich, dass Langeweile keine Chance hat. Das liegt auch daran, dass Sevren Ni-Arb und seine Frau Estefania wunderbar die Balance zwischen Techno, EBM und Future Poop halten. Die Songs selber sind geprägt von ausdrucksstarkem Gesang und tollen Melodien. Tracks wie das treibende "Don't Lie To Me", das melancholische "The Day I Start To Die" oder das introvertiert-verträumte "Electric Summer" (um nur ein paar Beispiele zu nennen) zeigen, dass XMTP immer noch Meister ihres Fachs sind. Jeder Song ist ein kleines Juwel; echte Versager finden sich nicht. Die heimlichen Höhepunkte sparen sich XMTP übrigens für den Schluss auf: Auf „Mkk.2” und “A.i.c.s.i.n“ holt Ni-Arb alles aus seinem elektronischen Fundus heraus und verbeugt sich vor Genregrößen wie Kraftwerk, Tangerine Dream oder Haujobb, wobei man ganz klar sagen muss, dass XMTP mit diesem Album auf einer Stufe mit den Vorgenannten stehen. Fazit: „The Sun, The Cold And My Underwater Fear” bietet durchweg intelligente Elektronik. Komposition, Gesang, Instrumentalisierung, Produktion - hier stimmt einfach alles.