Der 4. Juli 2025 ist nicht nur in den USA ein Feiertag – auch in Italien wird an diesem Tag die Hölle entfesselt: Stygian veröffentlichen ihr Debütalbum Dreadlands via Time To Kill Records. Wer denkt, dass Black Metal und Crust Punk nicht miteinander können, wird hier eines Besseren belehrt – oder gleich gnadenlos überrollt.
Dreadlands ist keine plumpe Lärmwelle, sondern ein wütend funkelndes Manifest gegen religiösen Dogmatismus, voll gelebter Wut und atmosphärischer Düsternis. Die zehn Tracks atmen Blut, Ruß und Philosophie – ja, richtig gelesen. Zwischen Blastbeats und rotzigem Geschrei schwingt hier ein tiefgründiger Konflikt mit: das Spannungsfeld zwischen naturverbundener, ritueller Spiritualität und der zerstörerischen Kraft institutionalisierter Religion. Stygian, die sich in den Schatten von Ravenna formierten, verweigern sich glattpolierten Trends. Stattdessen liefern sie rohe Energie mit Haltung – irgendwo zwischen Wake, Dödsrit und einem alten Ritual im Nebelwald. Besonders eindrücklich: das verstörend langsame, fast schon hypnotische Runic Ritual, das wie eine Opfergabe auf den heiligen Altar der Verzerrung geworfen wird, und You Will Not Survive This Night – der Songtitel ist übrigens keine Drohung, sondern ein realistischer Spoiler.
Die Produktion kratzt wohltuend an der Unterkante des Wahnsinns, die Riffs schneiden wie Runenmesser durch moosbedeckte Leiber, und der Bass dröhnt, als hätte man das Erdinnere mikrofoniert. Dreadlands klingt nicht nach Kompromiss, sondern nach einem Soundtrack für den letzten großen Kampf zwischen Natur und Dogma. Das Line-up besteht aus Veteranen der Szene: Emiliano Melandri (Vocals), Mirko Abà und Lucio Minghetti (Gitarre), Paolo Parmeggiani Lopez (Bass) sowie Rolando Giulio Ferro (Drums) – ein Fünferpack, der mit dieser Platte keinen blassen Zweifel daran lässt, dass Ravenna mehr zu bieten hat als Mosaike.
Wut trifft Spiritualität: Stygian veröffentlichen Dreadlands

Ash Code servieren mit Synthome ein bittersüßes Klanggift – ab September

Zwischen gotischem Grusel und elektronischem Glanz: Wer behauptet, dass Darkwave keine Überraschungen mehr bietet, hat noch nichts von Synthome gehört – oder gesehen. 'Ash Code' bringen am 5. September 2025 ihr neues Album via Swiss Dark Nights auf den Markt, und allein das Artwork wirkt wie eine Szene aus einem düsteren Märchen, das von Sofia Coppola und Mary Shelley gemeinsam inszeniert wurde: Eine junge Frau im weißen Kleid steht zwischen moosbedeckten Säulen, hält in der einen Hand ein kleines, Objekt, in der anderen etwas, das wie ein Messer aussieht. Ein Bild voller Rätsel, Symbolik und ...
Industrial, Punk, Akustik – und keine Gnade: 'In All My Nightmares I Am Alone' von 'Post Death Soundtrack'

Während Donald Trump wieder einmal damit liebäugelt, Kanada wegen „idealer Golfplatzbedingungen und liberaler Schwäche“ ins Sternenbanner einzugliedern, steht Calgary auf und schreit zurück – mit mehr als 30 Songs voller Wahnsinn, Wut und Wahrheit: 'Post Death Soundtrack'’s neues Album 'In All My Nightmares I Am Alone' ist da – und könnte glatt als musikalische Widerstandszelle gelten. Stephen Moore, das fiebernde Hirn hinter dem Projekt, liefert eine erschütternd ehrliche, teils schmerzhafte, teils wunderschöne Tour durch die Abgründe seiner Seele. Dieses Album ist kein Konzept, sondern eine ...