Rudy R. und sein :Wumpscut:-Arsenal – eine unendliche Geschichte, die 2026 in die nächste Runde geht. Gleich drei Veröffentlichungen schickt der bayerische Dunkelmeister ins Rennen, und zwar so überdreht, dass man schon mal die Ohropax in Weihwasser tränken sollte. Kernstück ist „Zuckerpuppe / Sugar Doll“, ein Name, der nach Kuscheltier klingt, in Wirklichkeit aber eher Guillotine im Spitzendeckchen ist. Dazu „Evoke Provoke“ auf Vinyl, das schon beim Titel provoziert, und als Krönung „Homicide Bajazzo“, entstanden mit Loyal To My Hate, ergänzt um die wahnwitzigsten Dwarf-Werke der letzten 20 Jahre – quasi die „Splatter Classics Vol. 666“.
Die Pre-Orders starten offiziell im Dezember 2025 – und ja, wir betonen das, weil Rudy auf Facebook kurzerhand Dezember 2024 angekündigt hat. Ein kleiner Zeitsprung also, vielleicht ein Test, ob die Fans notfalls mit einem Fluxkompensator in den Mediamarkt reisen würden. Aber keine Sorge: Niemand muss sich ein Pre-Order aus der Vergangenheit zurückergaunern, alles läuft in diesem Jahrhundert.
Wer sich traut, darf ab Mitte Dezember 2025 außerdem wieder in die Remix-Contests stürzen. Das heißt: Nächte voller Sample-Orgien, brummende Festplatten und stolze Postings wie „Meine Snare killt deine Snare“. Den endgültigen Overkill gibt’s dann an Ostern 2026, wenn die angekündigten „Invadings“ anstehen – statt bunter Eier diesmal also Elektroschocks im Körbchen. Unterm Strich: Zuckerpuppen, Bajazzo-Gemetzel, Vinyl-Overkill und ein Facebook-Kalender, der anscheinend von einer Glaskugel gesteuert wird. Rudy liefert, wir bluten. Enjoy and bleed!
Wumpscut: Von Zuckerpuppen, Bajazzos und Facebook-Zeitreisen
Wumpscut - Bunkertor 7
Wenn man über deutsche Industrial-Geschichte spricht, kommt man an einem Namen schlicht nicht vorbei: 'Rudy Ratzinger', besser bekannt unter seinem Projekt ':Wumpscut:'. Mitte der 90er schuf er aus dem bayerischen Hinterland heraus eine Legende, die mit kompromisslosem Sound, verstörenden Samples und einer markanten Ästhetik die Szene nachhaltig prägte. Mit dem Album 'Bunkertor 7', das am 1. September 1995 - also vor genau 30 Jahren - über 'Beton Kopf Media' erschien, legte Rudy ein Werk vor, das bis heute als einer der Meilensteine des Dark Electro gilt. Während viele Acts der damaligen Zeit ...
Von der Kirchenbank auf den Dancefloor: Pecadores heben alte Perle ins Netz
Manchmal reicht ein Song, um die Grenzen zwischen Sakristei und Tanzfläche endgültig einzureißen. Livrai-nos do Mal, Amém ist so ein Ding – ein Track, der klingt, als hätte jemand die Lautsprecher einer brasilianischen Kirche direkt mit einem Rave-Floor kurzgeschlossen. Tribal-Percussion hämmert, elektronische Beats pumpen, und zwischendurch segnen einen Samples, die so heilig wirken, dass man fast erwartet, gleich Weihwasser über die Boxen spritzen zu sehen.Dabei ist der Song eigentlich gar nicht neu. Ursprünglich erschien er sogar schon 2010 auf der streng limitierten CD Rogai-por nós, Pecad...