Wumpscut - Schlossgheist

Wumpscut - Schlossgheist

Wie fange ich hier nur an? Tja, das ist schon die erste Herausforderung. Wumpscut ist zurück, und zwar mit der - nicht mehr ganz so neuen - EP Schlossgheist. Und ehrlich gesagt, ich stehe etwas ratlos da – nicht nur wegen der Musik, sondern vor allem wegen des Artworks. Denn seitdem ich es gesehen habe, lässt mich eine Frage nicht los: Wer ist dieser mysteriöse Soldat mit der Augenklappe?

Das Cover wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet. Ein Soldat, ein Schlossgeist, ein Pirat im Militäroutfit? Unsere Suche nach Antworten führte uns in allerlei Richtungen – von wilden Spekulationen über geisterhafte Soldaten bis hin zu Theorien über Retro-Videospiele aus den 80ern. Doch trotz aller Bemühungen kamen wir nicht weiter. Selbst ein paar Hinweise, die mehr auf Vermutungen basierten, halfen uns nicht wirklich weiter. Am Ende blieb uns nur noch eine Hoffnung: Rudy Ratzinger selbst könnte das Rätsel lüften. Doch auch hier blieb unser Chef mit seinen Nachfragen erfolgslos. Ein paar knappe, unverständliche Grunzlaute – das war alles, was der Meister von sich gab. Kein Wort zur Bedeutung oder Herkunft des seltsamen Soldaten.

So blieb das Rätsel ungelöst – und damit auch das Gefühl, dass diese EP mehr Fragen aufwirft, als sie Antworten liefert. Was ist hier eigentlich los? 

Musikalisch beginnt die EP mit Tanz den Tod, und hier fühlt man sich direkt auf einem düsteren Dancefloor wieder, als würde der Tod persönlich zum letzten Tanz bitten. Die Beats sind typisch Wumpscut: schwer und eindringlich. Aber so richtig packt mich der Track nicht. Es ist, als würde man einen Tanz ausführen, den man schon tausend Mal getanzt hat. Solide, aber ohne Überraschungen – der Tod scheint hier schon längst weitergezogen zu sein.

Der Titeltrack Schlossgheist bringt eine Zusammenarbeit mit Celenita Diavolos ins Spiel. Wer ist das? Vielleicht ein Hinweis auf den Schlossgeist, der auch auf dem Cover lauert? Leider gibt auch der Track keine Klarheit. Er erinnert an vertraute Wumpscut-Sounds, diesesmal mit diabloisch verzerrtem Gelächter, bietet aber aus meiner Perspektive nicht wirklich viel Neues. Es klingt nach einer netten Partyuntermalung, aber atmosphärisch bleibt für mich der große Knall aus.

Killing A Spider klingt zunächst spannend – die düstere Atmosphäre und die harten Beats bleiben, aber der Track verliert schnell an Dramatik. Das Potenzial verpufft, und die Spinne ist am Ende schneller verschwunden, als man realisiert, was passiert ist. Und dann kommt The Steifel – mit absichtlichem Rechtschreibfehler ... warum auch immer. Vielleicht ein Versuch, mit Humor zu spielen? Aber auch hier bleibt die Energie auf der Strecke. Die düsteren Synths sind da, doch der Track wirkt wie ein Tanz, der im Kreis führt. Man wartet auf den Moment, in dem die Tür zu etwas Neuem aufgeht, doch dieser Moment bleibt aus.

Die Instrumentalversionen der Tracks lassen Raum, sich nur auf den Sound zu konzentrieren, ohne von Geistern oder Spinnen abgelenkt zu werden. Aber auch hier: Alles wikrlich solide, aber für mich nichts Überraschendes. Es ist wie eine Geisterbahn, die man schon zu oft durchfahren hat – die Schockeffekte sind bekannt, und man bleibt irgendwann einfach gelassen.

Am Ende stehe ich da, wie zu Beginn: ratlos. Die Schlossgheist EP liefert solide Wumpscut-Kost, doch die großen Überraschungen fehlen mir. Die Musik ist düster, die Atmosphäre dicht, aber das "Wow" bleibt aus. Und das Artwork? Nun, der mysteriöse Soldat bleibt auch weiterhin ein Rätsel – ein Geist, der uns immer wieder entwischt. Vielleicht tanzt er gerade woanders, doch ich sitze hier und frage mich immer noch: Wer zur Hölle ist dieser Typ mit der Augenklappe?

Wumpscut - Schlossgheist
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