'Freunde Der Italienischen Oper' kehren zurück: Neues Album „Kassandras Komplex“ – Postpunk trifft Shanty

'Freunde Der Italienischen Oper' kehren...

Haltet euch fest, die Dresdner Legende F.D.I.O. – besser bekannt als Freunde Der Italienischen Oper – ist zurück! Und das nicht still und leise, sondern mit einem Donnerschlag, der selbst Taube wieder hören lässt. Die Band, die einst klang wie eine schräge Mischung aus Postpunk, Electro, Shanty und einem Seemann, der zu viel Grog getankt hat, bringt uns ihr neues Album. Diesmal in edler Verpackung – als CD-Digipack mit einem satten 24-seitigen Booklet oder auf Vinyl, natürlich auch mit schickem Begleitheft. Man könnte fast sagen: Sie klingen nicht nur gut, sie sehen dabei auch verdammt schick aus!

Zurück in die Zeitmaschine: F.D.I.O. wurde 1987 in der DDR gegründet, und nein, sie hießen nicht von Anfang an so stilvoll. Der erste Bandname war "Kot Mpi" – ja, kein Scherz. Warum das so war? Frag lieber nicht! Aber spätestens 1988 wurde es dann feiner: Die 'Freunde Der Italienischen Oper' waren geboren, und das, was sie auf die Bühne brachten, war alles andere als Oper. Ihre Live-Shows? Ein Mix aus militärischen Outfits, verstörenden Filmprojektionen und einer ordentlichen Portion Drama – als ob Wagner in den falschen Film geraten wäre. Und dann dieser Tenorgesang, der irgendwo zwischen „bitte rette mich“ und „ich werde die Welt erobern“ schwankte. Man konnte gar nicht weghören – oder weggucken.

1993 verabschiedete sich die Band erstmal, weil Frontmann Ray van Zeschau der Meinung war, auch in anderen Projekten die Welt aufzumischen. Aber wie wir alle wissen, wahre Legenden kommen immer zurück – wie Zombies, nur besser frisiert. 2009, zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls, war es dann soweit: F.D.I.O. kehrten zurück. Frisch aufgestellt, aber genauso ungestüm wie eh und je. Und jetzt, sechs Jahre nach ihrem letzten Werk „Via Dolorosa“, kommt endlich das nächste Meisterwerk: „Kassandras Komplex“. Neben altbekannten Hits gibt's auch brandneue Songs, die in bester F.D.I.O.-Manier so düster und treibend daherkommen, dass du dich fragst, ob der Winter in Dresden jemals endet. Das Ganze wird mit ordentlich Dark Wave- und Gothic-Rock-Einflüssen gewürzt und ist so manisch nach vorne drängend, dass du unweigerlich denkst: „Okay, ich bin dabei, egal wo das hinführt!“

Aber damit nicht genug! Die Band besteht jetzt aus echten Szene-Veteranen, die schon bei Think About Mutation, Mad Sin und Messer Chups die Bühnen dieser Welt unsicher gemacht haben. Das heißt: Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Keine halben Sachen – nur Vollgas. Fazit: Wenn du auf der Suche nach einem Album bist, das dich durch den dunklen, kalten Winter trägt, dann ist „Kassandras Komplex“ deine Rettung. Aber Vorsicht: Das ist kein netter Spaziergang im Park, sondern eher ein Sturm, der dir die Mütze wegfegt und dir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert.

KOMMENTARE

Ray van Zeschau schreibt am 10.16.2024

Danke für die hymnische Besprechung!


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