1992 – das Jahr, in dem Bill Clinton Präsident wurde, "Aladdin" im Kino zauberte und Nirvana mit "Smells Like Teen Spirit" die Charts rockten. Während überall bunte Windbreaker und Tamagotchis angesagt waren, schickte sich ein Hamburger Duo an, die Synthie-Pop-Szene ordentlich aufzumischen: Wolfsheim mit ihrem Debütalbum "No Happy View". Aber keine Sorge, ich erzähle dir nicht von meinen alten Mixtapes – obwohl, vielleicht ein bisschen.
Bevor wir ins Album eintauchen, ein kurzer Rückblick: Schon 1991 legten Markus Reinhardt und Peter Heppner mit ihrer Debüt-Maxisingle "The Sparrows and the Nightingales" einen echten Knaller hin. Veröffentlicht beim Label Strange Ways, dem die beiden bis zum Schluss treu geblieben sind, entwickelte sich der Song zu einem europaweiten Clubhit der Wave-Szene. Kein Wunder also, dass die Erwartungen an ihr erstes Album bereits ziemlich hoch waren. Und "No Happy View" enttäuscht da keineswegs. Produziert vom erfahrenen Produzententeam – bestehend aus Carlos Perón, José Alvarez-Brill und Gento Navaho – präsentieren Wolfsheim eine verdammt fette Mischung aus eingängigen Melodien und tiefgründigen Texten, die unter die Haut gehen. Peter Heppners unverwechselbare Stimme verleiht den Songs natürlich dann noch eine unglaubliche emotionale Tiefe, die man so schnell nicht vergisst.
Neben dem bereits bekannten "The Sparrows and the Nightingales" bietet das Album weitere Highlights wie "It's Not Too Late" und "Annie". Die Tracks bewegen sich gekonnt zwischen melancholischen Klängen und tanzbaren Beats. Die Synthesizer schaffen eine Atmosphäre, die sowohl nostalgisch als auch zeitlos wirkt. Was dieses Album für mich besonders macht, ist seine Vielseitigkeit. Egal ob du gerade auf dem Sofa chillst oder Lust hast, die Tanzfläche zu erobern – "No Happy View" liefert den passenden Soundtrack. Und mal ehrlich: Wer kann schon einem Album widerstehen, das es schafft, die Stimmung der frühen 90er einzufangen und dabei sogar heute noch immer noch frisch zu klingen?
Wenn du also bereit bist für eine musikalische Zeitreise, ohne dabei in angestaubter Nostalgie zu versinken, dann solltest du "No Happy View" eine Chance geben. Wolfsheim zeigen hier eindrucksvoll, warum sie zu Recht als Ikonen des Synthie-Pops gelten. Also schnapp dir deine Kopfhörer, durchwühle deine alten Kassetten und vielleicht bastelst du ja ein neues Mixtape – diesmal mit einem Hauch von Wolfsheim. Denn wer sagt, dass man die Playlist seines Lebens nicht immer wieder aufpeppen kann?
Wolfsheim - No Happy View

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