Es gibt Musik, die macht gute Laune, Musik zum Tanzen und Musik zum Entspannen. Und dann gibt es „Within“ von Shadow Monument – Musik, die Craig L. Saunders selbst schlicht als „strukturierten Lärm“ bezeichnet. Wem das nicht direkt sympathisch ist, der hat womöglich noch nie José Saramago gelesen, denn Saunders orientiert sich locker an dessen Zitat: „Chaos ist Ordnung, nur noch nicht entschlüsselt.“ Also haltet die Stiefel fest, denn seit dem 9. März 2025 veröffentlichte Shadow Monument sein kompromisslos düster-elektronisches Werk via Shoknova Records aus dem sonnigen Sydney.
Saunders sieht sich und seine Kreationen irgendwo zwischen Postmoderne und „Post-Idee“ – irgendwo zwischen bewusstem Konzept und totaler Zufälligkeit, zwischen Noise, Chaos und der Ahnung, dass sich im scheinbar sinnlosen Durcheinander vielleicht doch noch etwas Verborgenes offenbart. Ein „vielleicht“, wohlgemerkt, denn Saunders verspricht keineswegs, dass am Ende alles einen tieferen Sinn ergibt. Vielmehr überlässt er es unseren Ohren und Köpfen, ob wir beim Hören seine chaotischen Soundgebilde als Rätsel, Provokation oder gar Offenbarung wahrnehmen.
Die sieben Tracks auf „Within“ bilden dabei einen abwechslungsreichen, aber stets düsteren Trip durch elektronische Klangwelten, die uns nicht nur emotional, sondern fast schon physisch herausfordern: Es startet mit dem titelgebenden Stück „Within“, einer intensiven, knapp sechseinhalbminütigen Ouvertüre ins elektronische Ungewisse. Von dort führt uns Saunders durch „the ruins of a broken mind“, die verwüsteten Überreste eines gebrochenen Geistes, und lässt in „a damaged god will arise“ einen angeschlagenen Gott wiederauferstehen – das klingt nicht nur bedrohlich, sondern auch beeindruckend mächtig.
Der Höhepunkt des Albums wartet dann mit dem fast siebenminütigen „a place of death and decay“: eine beklemmende, finstere Atmosphäre, die zwischen unbehaglicher Schönheit und erdrückender Trostlosigkeit schwankt. In „to be cleansed by fire“ erreichen wir fast neun Minuten epischer, düsterer Klangkathedralen – hier passiert Reinigung nicht mit Wasser und Seife, sondern brutal durch das reinigende Feuer elektronischer Verzerrungen und schwelender Beats. Das Album schließt mit dem kurzen, aber intensiven „unmade, then made anew“, einem Stück, das fast versöhnlich wirkt – zumindest, wenn man versöhnlich mit dem völligen Zerfall und anschließendem Wiederaufbau eines musikalischen Universums sein kann.
„Within“ von Shadow Monument ist kein Album für den Hintergrund und sicher nichts für die Playlist beim Sonntagsbrunch. Hier bekommt man elektronische Klangkunst in Reinform, die fordert, irritiert und fasziniert – ideal für alle, die ihre Musik gern anspruchsvoll, düster und experimentell genießen und dabei nichts gegen ein bisschen kreatives Chaos einzuwenden haben. Unbedingt vormerken – und vielleicht besser bei Tageslicht hören!
„Within“ von Shadow Monument: Postmoderne Elektro-Chaoskunst

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