Winterkälte - Disturbance

Das Album Disturbance ist meine erste Begegnung mit ‘Winterkälte’ und ich kann nicht leugnen, dass ich wesentlich überrascht davon bin, was sich da für Industrial-Rhythmic-Noise Klänge an mein Gehör gemacht haben. Eine moderne Art elektronischer Musik, die unberechenbar durch Höhen und Tiefen wütet und dabei doch einige Fragen aufwirft. Das zentrale Thema dieser Formation, ist die Umweltproblematik und die damit auch verbundene Zerstörung. Nun komme ich an eine Stelle wo ich mir regelrecht unsicher vorkomme, da ich so ohne weiteres nicht wirklich erkannt hätte, dass dies das Thema, der Inhalt dieser CD - mehr noch; die Message der Band ist. Meine Überlegung ging in die Richtung, wie andere, vielleicht auch mehr populäre Bands mit so einem Anliegen umgehen und es bekannt machen. Ich denke, in erster Hinsicht durch ihre Statements in diversen Interviews und auch in ihren Texten. Interviews sind die eine Sache, Text die zweite und auf Text verzichtet Winterkälte bei dem aktuellen Output. Was allerdings wiederum die Möglichkeit ausmacht mehr Hörer für ihre Musik zu erreichen, die vorrangig nicht an dieser Thematik interessiert sind oder diesem Thema keine übermäßige Beachtung schenken. Es hat also seine Für’s und Wieder, um diesen einen Gedanken mal abzurunden. Die Dynamik der 10 Tracks wirkt übermäßig aggressiv und zeigt keinerlei Kompromissbereitschaft, was wohl auch deutlich macht, dass Winterkälte diese Form von Ausdruck nutzen um ihren Ernst (der Sache) durchzudrücken. Es gibt zwei Begriffe die man im Zusammenhang mit Winterkälte, meiner Meinung nach nicht nennen sollte. Einmal wäre das Entspannungsmusik und einmal der Begriff Krach. Denn, ob dieses Album an Entspannung anlehnt, wage ich zu bezweifeln und ‘Krach’ wäre dann doch eher eine Beleidigung, die die Vielschichtigkeit von Winterkälte untergraben. Disturbance liegt richtig schwer und das nicht nur in der Magengegend. Wer also noch nicht das “Glück” hatte Winterkälte kennen zulernen dem empfehle ich die Tracks: ‘Act Global’ und ‘Pops’.

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