Du schaust in den Spiegel, sinkst auf den Boden und richtest deine Hände gen Himmel, doch nichts ist da und dich erdrückt das Montagmorgen-Gefühl, das bei dir täglich herrscht? Doch die Tür zum weiten Ozean ist nah. Begeben wir uns mit Whispers In The Shadow in unseren Zug, der uns tiefer in unser Chaos führt.

Tief und impulsiv steigt das Klavier ein. Es ist „Forever 1985“. Gefährlich wirkt der Sound, die Stimme rhythmisch und es wird poppig rasselnd. Stirbt dein Licht? Bist du im Nirgendwo verloren? „… raise your hand in the air… and praise…“ Melodisch schließen in „Adrift“ Gitarre und Schlagzeug an. Bist du für immer verloren in der Vergangenheit, in der stetigen Dunkelheit? Glöckchengleich tritt der Synth hinzu. Leierig schräg wird die Gitarre. „Walk on the Mirror“ folgt. Streicher schreiten operngleich, dann zart und verspielt und das Schlagzeug setzt ein. Akustisch erhebt sich die Gitarre. „… start to wonder…“ Die E-Gitarre groovt schließlich gedämpft mit. „… take a walk on the mirror…“ Nimm den Kampf auf gegen dich selbst! Die zarten Streicher bilden den Kontrast zur Schlagkraft des Textes. Wird die Sonne untergehen und nie wieder für dich scheinen? In „Passion Project“ zeigen sich Schlagzeug und Gitarre reitend und doch melodisch. Die Zeit ist vorbei! Nimm dein Geld und renne! Die Gitarre chillt schräg über deiner Isolation, in Zeiten der Drama-Generation. „The Horror“ steigt neblig geheimnisvoll ein, als lauere da etwas. Schwache Trommeln schleichen mit. Stark bearbeitet bewegt sich die Stimme mit ihrem geisterhaften Echo, mäßig, psycholike. Metallisch schlägt es dazwischen. Etwas atmet schwer. Das Ticken wirkt irre. Und prompt brechen Schlagzeug, Gitarre und Stimme aus. „… we must be dreaming…“ Impulsiv zeigen sich noch einmal Streicher in „The Futurist“, doch schnell wird es rockig, gedämpft, doch ebenso chillend. Metallisch rasselnd setzt sich das Schlagzeug drauf. Die Streicher schreiten frech weiter, spielen mit ihren Pausen. Es wird leiern schräg. Da ist doch noch mehr! „… he believes in tomorrow land…“ Gibt es Heilung? Du musst lernen, bis null zurückzuzählen! Aber es ist halt dein geheimes Drama, nicht? Und so folgt „Toxic Express“. Flott ist die Gitarre, akustisch, verspielt und dann wandelt sich der Sound schräg und bricht aus. Dein Highway des Chaos wartet! Vereint trifft dich die Stimmpower. Ein getrommelter Marsch erwartet dich in „A War That Never Was“. Es wird rasselnd. Du hörst Dschungellaute und erzählt marschiert die Stimme mit, fürs Vaterland, fürs Aufwachen. „Straight & Narrow“ schließt mit markanten knackigen Schlägen an. Die E-Gitarre provoziert darauf. Es wird verhängnisvoll, hier und da verwaschen. „I´m riding again… Was für ein Spaß!...“ Du reitest auf deiner Angst und dem Kummer! Der Sarkasmus ist dein Pferd. Ebenso rhythmisch markant macht „The I in the Void“ den Abschluss. „.. I remember me from tomorrow…“ Resignierst du in deiner eigenen Revolution oder glaubst du an dein Tomorrow-Land? „… tell me… are you not tired of being so angry?...“

„Yesterday Is Forever“ hat für mich schon seine Höhepunkte, doch der gänzlich aufbrausende Schlag fehlt mir hier – mehr Fahrtwind für den Toxic Express hätte ich mir gewünscht. Steigt ihr mit auf auf den Zug? Entscheidet selbst.

 

06.11.2020

 

Solar Lodge

 

https://www.whispersintheshadow.bandcamp.com

 

01. Forever 1985
02. Adrift
03. Walk on the Mirror
04. Passion Project
05. The Horror
06. The Futurist
07. Toxic Express
08. A War That Never Was
09. Straight & Narrow
10. The I in the Void