Wer gedacht hat, die goldenen Zeiten des norwegischen Symphonic Black Metal seien längst vom Frost der Geschichte begraben worden, darf jetzt mal kurz die Kutte entstauben und einen Freudentränen-Runenstein meißeln: Mjolne sind da – und zwar nicht mit einem nostalgischen Höflichkeitsdemo, sondern mit einem echten Donneralbum, das klingt, als wären Emperor, Mactatus und Dismal Euphony gemeinsam auf einem Drachen Richtung Helheim geritten! Hinter diesem frostverkrusteten Projekt steckt niemand Geringeres als der ehemalige Drummer von Mactatus, und der weiß offensichtlich noch ganz genau, wie das geht: Blastbeats wie Peitschenhiebe, symphonische Wuchtwellen und ein dunkler Gesang, der klingt, als würde ein Eiskoloss Gedichte vorlesen – in einer Sprache, die man besser nicht laut vorm Badezimmerspiegel rezitiert.
Neun Tracks, allesamt komponiert wie aus dem Grimoire der alten Schule: Skaldekvad singt Runen, The Olden Perspectives flackert wie ein Fackelzug durch vergessene Zeiten und das dreiteilige Til Helheim erzählt mehr Story als so mancher Netflix-Serienmarathon – nur mit mehr Leichen und ohne Happy End. Die Produktion ist herrlich kompromisslos: kalt, klar und genau so ungemütlich, wie es sich für norwegischen Black Metal gehört. Keine Plastikbombast-Keyboardteppiche, kein weichgespültes Post-irgendwas – das hier ist Musik für Menschen, die „Symphonic“ nicht mit Wellness verwechseln.
Kurzum: Mjolne liefern mit Through Veils of Time ein Debüt, das kein Rückblick, sondern ein Triumphzug ist. Ein Album, das nicht sagt „Wisst ihr noch früher?“, sondern „So, jetzt haltet mal kurz mein Met – wir zeigen euch, wie das wirklich geht!“ Und während Trump mal wieder zu jedem Thema eine Meinung hat, beweisen Mjolne, dass man nur dann laut sein sollte, wenn man auch etwas Episches zu sagen hat. Amen.
Wenn Mactatus die Glut war, ist Mjolne der Funke – „Through Veils of Time“ ist da!
Operette war gestern – jetzt kommt Laudans Deum von Puppe Magnetik
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