Während sich andere Metal-Bands im Sommerurlaub mit Pastis und Posen auf Instagram räkeln, graben Arkhaaik lieber mit blutverschmierten Händen in der mythologischen Bronzezeit. Am 25. Juli 2025 erscheint mit Uihtis (was auf gut übersetztem Proto-Germanisch so viel wie „die Jagd“ heißt) ein Werk, das sich nicht weniger vorgenommen hat, als Jagd als spirituellen Schlüsselmoment der Menschheitsgeschichte neu zu vertonen. Und das klingt genau so archaisch und düster, wie man es von einem Projekt aus dem Dunstkreis des Helvetic Underground Committee erwarten darf.
Hinter Arkhaaik stehen offenbar Gestalten aus der nebligen Eidgenossenschaft, die auch bei Ungfell oder Dakhma ihr Unwesen treiben – man kennt sich im Zürcher Untergrund, man opfert gemeinsam. Aufgeteilt in zwei Hälften, entführt Uihtis zunächst in ein brutales Ritual, das die Jagd auf ein reales Tier samt Zeremonie und Opferung zelebriert – musikalisch so roh, wie ein Feuersteinmesser unter den Rippen. Danach wechselt das Album elegant ins Kosmische: Die Sonne jagt den Mond, der Mond flieht zurück – ein ewiger Kreislauf, der hier als klanglicher Totentanz zwischen Doom, Black Metal und alpiner Raserei zelebriert wird.
Die vier Tracks, deren Titel vermutlich von Tolkien höchstselbst unter einem psychedelischen Fiebertraum ersonnen wurden, entfalten sich in monumentalen Kompositionen, die eher Rituale als klassische Songs sind. Besonders Kerhos Mehnsos, mit über zwölf Minuten Länge, wirkt wie ein Sonnenaufgang auf einem Schlachtfeld aus Knochen. Die Stücke changieren zwischen alpinem Black Metal, schleppender Doom-Wucht und tranceartiger Beschwörung – Musik, die nicht einfach gehört, sondern durchlebt wird. Uihtis ist kein Album, das dich einlädt – es jagt dich.
Wenn die Sonne den Mond jagt: Arkhaaik und das metaphysische Spektakel Uihtis

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