Von Mindfuck bis „Faith“: Frontal Boundary legen nach

Von Mindfuck bis Faith Frontal...

Seit über zwanzig Jahren pflügt sich ’Frontal Boundary’ durch die dunklen Gefilde von Industrial, EBM und Aggrotech – angefangen hat alles 2002 mit Gründer Brendin Ross, der zwischen Synth-Pop und roher Emotion sein eigenes Schlachtfeld eröffnete. Schon das Debüt Electronic Warfare 2012 machte klar: Hier wird nicht gekuschelt, sondern mit elektronischen Sturmgewehren geschossen. Spätestens mit der Verstärkung durch Sänger Krz Souls ab 2019 und dem Album The Fall 2021 verwandelte sich das Projekt endgültig in eine ernsthafte Waffe für die Tanzflächen der Nacht. Seitdem folgten Labelwechsel, Kollaborationen (unter anderem mit ’Unter Null’) und zuletzt das 2024er Album Shutting Down, das noch einmal kräftig Staub in der Szene aufwirbelte.

Nun also das nächste Kapitel: Am 18. September 2025 erschien die „Faith EP“ über Alfa Matrix – und die ist alles andere als eine kleine Verschnaufpause. Acht Tracks lang wird hier geprügelt, gebetet und gehasst. Neben den beiden Originals „Faith“ und „Hate“ finden sich gleich fünf Remixe von „Faith“, unter anderem von ’Viscera Drip’, ’Pygmy Children’ und ’BlakLight’. Dazu liefert ’Dread Risks’ eine besonders düstere Variante von „Hate“, die klingt, als würde jemand die Kirchenorgel in einem brennenden Serverraum spielen.

Musikalisch bleibt man der Mischung aus Aggrotech und hymnischem Electro treu, aber es sind die Details, die begeistern: die gnadenlosen Basslines, die man nicht nur hört, sondern körperlich spürt; Vocals, die mal wie eine Predigt, mal wie ein Faustschlag ins Gesicht wirken; und diese unterschwellige Melancholie, die einem zwischen all dem Krach ins Ohr flüstert, dass es vielleicht doch noch so etwas wie Hoffnung geben könnte – oder eben nur „Faith“. Man merkt: ’Frontal Boundary’ haben ihren Platz in der Industrial-Szene längst zementiert. Und mit der „Faith EP“ liefern sie nicht nur Futter für DJs und Tanzwütige, sondern auch ein Statement. Glauben ist hier kein frommes Stoßgebet, sondern der Wille, nicht klein beizugeben – auch wenn der Soundtrack dazu aus Beats besteht, die sich anfühlen wie eine vibrierende Bohrmaschine im Schädel.

Fazit: Wer beim Wort „Faith“ bisher an George Michael gedacht hat, bekommt hier die brutale Gegenversion serviert. Dunkel, kompromisslos, voller Energie – genau die Art von Basspredigt, die man im Herbst braucht.

Von Mindfuck bis „Faith“: Frontal Boundary legen nach
Eingebettete Inhalte nicht verfügbar
Dieser Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du der Verwendung externer Cookies und Inhalte von Drittanbietern nicht zugestimmt hast. Um das Video/Bild/etc. zu sehen, kannst du deine Cookie-Einstellungen hier anpassen. Weitere Informationen zu den verwendeten Diensten und deren Datenschutzpraktiken findest du in unserer Datenschutzerklärung. Vielen Dank für dein Verständnis.

Medienkonverter.de

Wir verwenden Cookies zur Optimierung unserer Webseite. Details und Einstellungen finden Sie in der Datenschutzerklärung und im Privacy Center. Ihre Einwilligung ist jederzeit widerrufbar. Soziale Netzwerke & Drittanbieter-Inhalte können angezeigt werden. Mit „Alle akzeptieren“ stimmen Sie (widerruflich) auch einer Datenverarbeitung außerhalb des EWR zu (Art. 49 (1) (a) DSGVO).