Man könnte sagen, dass die Elektroszene der 90er ohne VNV Nation so etwas wie ein Techno-Rave ohne Nebelmaschine gewesen wäre – es hätte einfach was gefehlt. Mit 'Praise The Fallen' haben Ronan Harris und Mark Jackson 1998 ein Album abgeliefert, das heute doch schon als Klassiker der Futurepop- und EBM-Szene gilt. Wenn du damals beispielsweise regelmäßig im Tempel (oder seinem Nachfolger, dem Millennium in München) am legendären Domagkgelände unterwegs warst, hast du dieses Album nicht nur gehört – du hast dazu geschwitzt, als ob es kein Morgen gäbe. Und wenn der Vodka-Bull-befüllte DJ einen Song aus Praise The Fallen auflegte, dauerte es keine 10 Sekunden, bis die Leute wie hypnotisiert die Tanzfläche stürmten. Tracks wie „Honour“ und „Solitary“ verwandelten jede noch so müde Tanzfläche in Sekunden in ein wogendes Meer aus Schwarzgekleideten, die synchron zu den pulsierenden Beats tanzten, als wären sie Teil einer Cyborg-Armee auf Mission.
Schon beim ersten Hören von 'Praise The Fallen' wurde klar: Hier geht es nicht nur um Beats, sondern auch um große Themen – Kriege, menschliches Leiden und vielleicht auch um die Suche nach Hoffnung. Ronan Harris, der 1990 in London VNV Nation gegründet hat, bringt auf diesem Album seinen unverwechselbaren Mix aus düsterer Poesie und treibenden EBM-Rhythmen zur Perfektion. Es ist kein Wunder, dass sich das Album in den Jahrzehnten nach seiner Veröffentlichung nicht nur in den Clubs, sondern auch in den Herzen der Fans einen festen Platz gesichert hat.
Für viele war das Release der Soundtrack zu nächtlichen Eskapaden in dunklen Clubs, und ja – ich spreche aus Erfahrung! Wenn die ersten Töne von „Honour“ durch die Lautsprecher dröhnten, wusste man: Jetzt geht’s richtig los. Der Track ist mehr als nur Musik – er ist eine Kampfansage an das monotone Club-Dasein. Die geilen ersten Takte des Tracks, Die brachialen Vocals von Harris und der kompromisslose Beat sind wie ein Adrenalinschub direkt ins Herz.
Aber auch „Solitary“ ist ein Highlight, das man nicht übergehen kann. Dieses Stück hat eine fast hypnotische Qualität, mit seinem langsamen, atmosphärischen Aufbau und der melancholischen Melodie, die sich über die Zeit immer weiter entfaltet. Es ist dieser Mix aus Melancholie und Härte, der VNV Nation so einzigartig macht – sie schaffen es, deine Seele zu streicheln und gleichzeitig deine Beine zum Tanzen zu bringen.
Und nochmal ja, genau das war auch die Magie in den Clubs damals: Egal, wie voll die Tanzfläche schon war, bei „Solitary“ oder „Honour“ quetschten sich immer noch ein paar Gestalten mehr rein, nur um diesen Track zu leben.
Mit Praise The Fallen hat VNV Nation 1998 meiner Meinung nach den Grundstein für ihren späteren Erfolg gelegt und ein Album geschaffen, das wie ein roter Faden durch die EBM- und Futurepop-Szene verläuft. Heute, über 25 Jahre später, klingt es immer noch frisch und relevant. Songs wie „Joy“, „Honour“ und „Solitary“ haben sich inzwischen als zeitlose Hymnen etabliert, die selbst nach Jahrzehnten noch genauso kraftvoll wirken wie damals. Vielleicht liegt es daran, dass die Themen, die Harris anspricht – Isolation, Sehnsucht, Hoffnung – universell sind. Oder vielleicht ist es einfach der unaufhörliche Beat, der dafür sorgt, dass diese Tracks die Herzen und Beine der Fans bis heute in Bewegung halten. Für mich persönlich ist und bleibt Praise The Fallen der perfekte Soundtrack für düstere Nächte und laute Clubs. Und auch wenn ich mittlerweile weniger oft bis in die frühen Morgenstunden durch die Nacht tanze, bleibt dieses Album (m)ein absolutes Muss.
Wer also Lust auf einen musikalischen Flashback in die Hochzeiten des 90er-EBM hat, sollte Praise The Fallen unbedingt noch mal auflegen. Mein Fazit: Praise The Fallen ist ein essenzieller Klassiker der elektronischen Musik. Egal, ob du schon lange dabei bist oder VNV Nation neu entdeckst, dieses Album zieht dich rein – und lässt dich so schnell nicht mehr los.