Heute, also am 5. September 2024 ist es dann endlich so weit: Die texanische Darkwave-Band Sevit veröffentlicht ihr selbstbetiteltes Full-Length-Album. Mit 10 abwechslungsreichen Tracks bietet dieses Album eine vielversprechende Reise in die düstere Klangwelt der Band. Doch was erwartet uns musikalisch? Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen.
Musikalisch bewegt sich Sevit im Spannungsfeld zwischen Darkwave, Rock gepaart mit elektronischen Elementen. Die Kombination aus melancholischen Klangfeldern erzeugt durch Synthesizern sowie kraftvollen Gitarrenriffs schafft eine dichte Atmosphäre, die typisch für das Genre der Band ist. Sevit nutzt durchgehend eingängige Basslinien und abwechslungsreiche Drum-Patterns, um den Hörer zu fesseln. Die Texte scheinen oft von tiefgründigen Themen geprägt, die sich mit Sucht und Verlust auseinandersetzen, wie etwa in den Songs „Shipwrecked“ und „Cold Dreams“. Gerade bei diesen Tracks wird meinem Erachten nach die emotionale Schwere durch die musikalische Untermalung sehr gut hervorgehoben. Im Kontrast dazu stehen beispielsweise die beiden lebhafteren Stücke wie „Drain to White“ und „Witch's Broom“, die mit ihrer positiven Dynamik einen anderen, feineren Aspekt der Kompositionen zeigen. Diese Vielseitigkeit könnte durchaus ein breites Publikum aus dem Bereich Darkwave als auch Rockliebhaber ansprechen.
Ein kleiner Wermutstropfen ist meiner Meinung nach jedoch die Produktion des Albums. Obwohl die Klanglandschaft insgesamt ansprechend ist, hätte die Produktion etwas voluminöser ausfallen können, um den einzelnen Elementen mehr Raum zu geben. In einigen Tracks kommt die Stimme der Sängerin schon etwas arg ‚dünn daher‘, was in Kombination mit der instrumentalen Dichte den Gesamteindruck für mein Empfinden etwas schmälert. Hier hätte ich mir einen kräftigeren Gesang gewünscht, um die emotionale Intensität noch stärker hervorzuheben.
Vergleichbar ist Sevit vielleicht am besten mit Bands wie The Sisters of Mercy oder The Mission, jedoch bringen sie ihren eigenen, modernen Elemente in das Release mit ein. Trotz der angesprochenen Schwächen gelingt es der Band, Momente der Leichtigkeit einzuflechten, was das Hörerlebnis überwiegend abwechslungsreich gestaltet.
Insgesamt bietet das selbst betitelte Album eine interessante Mischung aus Dunkelheit und Melodik. Die Band schafft es, relevante Themen musikalisch zu verarbeiten und dabei sowohl düstere als auch leichtere Momente einzufangen. Sevit ist ein gelungenes Album, das Fans der Gothic- und Darkwave-Szene ansprechen dürfte und sich gut für die herbstlichen Nächte vor dem Kamin eignet.
Sevit - Sevit
Nick Cave & The Bad Seeds - Wild God
Auch wenn man es nicht sofort merkt: Nick Cave hat nach all seinen Schicksalsschlägen die Lebensfreude auf "Wild God" wiederentdeckt.
VNV Nation - Praise The Fallen
Man könnte sagen, dass die Elektroszene der 90er ohne VNV Nation so etwas wie ein Techno-Rave ohne Nebelmaschine gewesen wäre – es hätte einfach was gefehlt. Mit 'Praise The Fallen' haben Ronan Harris und Mark Jackson 1998 ein Album abgeliefert, das heute doch schon als Klassiker der Futurepop- und EBM-Szene gilt. Wenn du damals beispielsweise regelmäßig im Tempel (oder seinem Nachfolger, dem Millennium in München) am legendären Domagkgelände unterwegs warst, hast du dieses Album nicht nur gehört – du hast dazu geschwitzt, als ob es kein Morgen gäbe. Und wenn der Vodka-Bull-befüllte DJ einen S...