Wie aus dem Nichts ist es aufgetaucht, das italienische Projekt Vestigial. Die selbst entworfene CD-R und Debüt "Aeon" entstand in Eigenverantwortung unter dem Namen New Sun Recordings. Soweit klingt das alles noch nicht sonderlich spektakulär, aber an dem Debüt-Release von Vestigial lassen sich doch einige Besonderheiten ausmachen. So handelt es sich bei "Aeon" um eine 3"-CD-R, die zudem in einem Hochglanz-Pappeinschlag verhüllt ist, der, wie schon erwähnt, von Vestigial selbst entworfen wurde. Gemastert wurden die Songs von Andreas Wahnmann, in Ambient-Kreisen wahrlich kein Unbekannter. Vertrieben wird "Aeon" über Namen wie Tesco, Old Europa Café und natürlich Loki Foundation. Dass über Vestigial selbst noch nichts bekannt ist und auch die Website keinerlei Informationen hergibt, lässt Raum für Spekulationen. Eins steht aber fest. Sobald "Aeon" beginnt, seine sphärischen Klänge auszusenden, fängt das Blut in den Adern an zu gefrieren. Sich nach unten schraubende, langsame Melodien, zur Unkenntlichkeit verdammte oder scheinbar rückwärts gespielte Sprachsamples, Kreischen und dumpfes Grollen erzeugen wohlige Gänsehautatmosphäre. Ganz so, wie man es von der Loki Foundation gewohnt ist. Dieses tiefschwarze, kosmische Stück Musik bleibt weniger im Ohr hängen als vielmehr in Mark und Bein. Unbedingt zu empfehlen!