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Venetian Snares - Find Candace
Man sollte sich "Find Candace" in ausgeschlafener und ausgeglichener Verfassung zu Gemüte führen, denn was einen auf dem neuen Longplayer von Venetian Snares erwartet, hat weniger etwas mit Musik denn mit einem knapp 45-minütigen, avantgardistischen Soundexperiment zu tun. Gleich der erste Track "Befriend A Child Killer Remix" brettert einem mit wildestem Breakbeat und undefinierbarem, verzerrten Gesang um die Ohren, den man, wenn überhaupt, nur mit größter Mühe entschlüsseln kann. Aaron Funk, der Mann hinter Venetian Snares, schließt mit "Find Candace", das sowohl als Platte als auch als CD erhältlich ist, die sogenannte "doll sequence", die mit dem Album "Doll Doll Doll" eingeleitet wurde. Die Kreuzung aus Industrial, Jungle und Gabber ist dermaßen eigenwillig, dass man manchmal Mühe hat, sich auf die einzelnen Songs zu konzentrieren. Man fühlt sich, als ob man auf ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss gebunden wurde, von dem man sich nicht mehr befreien kann. Ab und zu gönnt einem Mr. Funk eine Atempause, wie etwa beim Titelsong "Find Candace", der mit ruhigen Keyboardklängen unterbrochen wird, nur um danach wieder in zu ungestümen Tempoattacken zusammengesetzten Soundschnipseln zu explodieren. Der letzte Song der Vinylversion, "Yor", bringt mit seinem Zusammenspiel von extrem düsteren Soundlandschaften und disharmonischen Klängen das apokalyptische Ende. Auf der CD finden sich noch drei weitere Songs: "Children's Limbo", "Dolleater" und "Bind Candace". Diese sind zwar nicht ganz so extrem ausgelegt wie ihre vier Vorgänger, stehen diesen aber ansonsten in nichts nach. "Find Candace" ist wirklich nur etwas für Liebhaber der besonderen Art. Dessen ungeachtet lohnt sich das Reinhören, denn so einen eigenwilligen Stil findet man so schnell nicht wieder.