Various Artists - Warp Vision - The Videos 1989 - 2004
Sheffield rules! Soviel ist klar. Und so kommt nach etlichen Jahren interessanter Veröffentlichungen des renommierten Warp Labels nun endlich die passende DVD mit allen visuellen Schätzen auf den Markt, die bisher nur gelegentlich zwischen Mitternacht und drei Uhr auf den etwas besseren Musiksendern zu sehen und ansonsten im Archiv verschwunden waren. Dass bei Warp Musik und Design schon immer zusammengehört haben, muss eigentlich gar nicht mehr erwähnt werden. Und so präsentiert sich auch die DVD im exklusiven hartgebundenen Buchcover entworfen von der Designers Republic, die in der Musikbranche eher das Gegenteil eines unbeschriebenen Blattes darstellen. Dreißig Videos bieten einen gut zweistündigen Überblick der Entwicklung von Warp über die Jahre hinweg. Alles begann mit ‚Nightmares on Wax’, 'The Exorcist', 'LFO' oder den auf der DVD sträflich fehlenden 'Tricky Disco'. 'Bleeps and Clonks' stellten das Markenzeichen dieser Bands dar: 'This is Tricky!'. Der Star des Labels ist zweifelsfrei Aphex Twin, der mit fünf verschiedenen Videos auf dem Sampler vertreten ist. Den ambienten Start macht 'On' mit einem künstlerischen Video des Ex-Pulp-Frontmans Jarvis Cocker bevor Chris Cunningham in 'Windowlicker' und vor allem im wirklich genialen 'Come to Daddy' Geschichten erzählt. Letzterer Titel ist schlichtweg ein Klassiker und zeigt auf, wo es 'The Prodigy' selbst in ihren besten Momenten an den dreckigsten der dreckigen Sounds gefehlt hat. 'Evil as evil can be!' Auch für den ‚Squarepusher’ steuert Cunningham einen gelungenen Clip bei, der es versteht die Sounds oftmals haarklein in Bilder umzusetzen. Ähnliches gilt für das von Daniel Levi umgesetzte Video zu LFOs ‚Freak’. Wer denkt, bei Aphex Twin oder LFO schon die experimentelleren Stücke auf der DVD entdeckt zu haben, wird mit Autechre und Seefeel eines Besseren belehrt. Animationsgeladene Videos werden hier oft als die passende visuelle Umsetzung gewählt. Drehen wir uns um 180 Grad: das schaffen wir beispielsweise mit den 60er geprägten Trip-Hoppern von Broadcast oder dem Easy-Listening-Rock’n’Roller Jimi Tenor, der skandinavische Autos durch den Schnee jagt und mit Schrotflinten malträtierte Schweinehälften in seinen Videos zu Kunstobjekten macht. Klingt gut, oder? Und so könnte ich weitermachen mit Künstlern wie Luke Vibert, Plaid, Antipopkonsortium oder auch den Sabres of Paradise, deren Wilmot unter anderem diversen Tracks von Fatboy Slim Pate gestanden hat. Sicher, es ist auch der ein oder andere Clip enthalten, der nicht unbedingt ein Kracher ist, aber so richtig schlechte Beiträge findet man eben nicht und das macht die DVD aus. Außer einer musikunterlegten Werkschau der Warp-Plattencovers finden sich keine Extras. Die sind bei dieser Bilderflut aber auch gar nicht nötig! Neben der DVD enthält das Paket noch eine Audio-CD mit einer Art ‚Starts on 45’ Mix von ca. 100 Warp Songs, die in 55 Minuten zusammengeschnipselt wurden. Dieser ist interessant anzuhören, passt auch vollkommen zum künstlerischen Konzept von Warp-Records, wird es aber wohl kaum zur Dauerrotation im CD-Player der Käufer schaffen. File under: nette Beigabe. Zusammengefasst muss man sagen, dass diese DVD ein Offering ist, an dem kein Liebhaber der elektronischen Musik verschiedenster Couleur vorbeikommen wird. Wem das noch nicht genügt: der Sticker auf dem Cover kündigt an: ‚Warning: Contains nudity, sexual images and strong language’ ;-) Und so schließt sich der Kreis: Sheffield rules! Soviel ist klar.
Auf der Website Ritter-Rüstungen und alte Ornamente, der Titel-Track der Debüt-Maxi des Projektes 'Heimataerde' die Bearbeitung eines Liedes aus dem 18. Jahrhundert, und im Sleeve-Text philosophiert man über die Verschmelzung von "harter Elektronik mit weichen Melodieläufen" als Symbolik für den "immerwährenden Kampf zwischen Gut und Böse". Schwerer Stoff also, der kulturell tiefgehende Versuch, Musik aus einer immer ferner rückenden Vergangenheit einem neuen, jungen Publikum nahezubringen?
Urbcom, ein Londoner Label veröffentlicht die ‚No Blind Runner’ EP von ‚Jerico One’. Fünf Tracks warten mit Collaborations auf, die sich zunächst interessant anhören. Ursprünglich mit Marc Heal, einst Sänger von Cubanate aufgenommen, wird der Track, von einem Song sollte man lieber nicht reden, durch die Remix-Mangel gedreht.
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