Urbcom, ein Londoner Label veröffentlicht die ‚No Blind Runner’ EP von ‚Jerico One’. Fünf Tracks warten mit Collaborations auf, die sich zunächst interessant anhören. Ursprünglich mit Marc Heal, einst Sänger von Cubanate aufgenommen, wird der Track, von einem Song sollte man lieber nicht reden, durch die Remix-Mangel gedreht.
Der Radio-Edit bietet eine gute sound-technische Grundlage, der Gesang klingt jedoch nicht verzerrt, wie es wahrscheinlich angedacht war, sondern eher schlecht abgemischt. Auch baut sich der Track nicht wirklich auf. Es gibt genau zwei Bestandteile, die sich abwechseln: so etwas wie Breakbeats am Anfang und am Ende der Darbietung und mittendrin ein Loop, der einderhalb Minuten vor sich hin blubbert. Eine Hip-Hop-angehauchte Abmischung, die etwas nach Consolidated klingt und eine durchgeknallte Breakbeat-Version von Kyosuke Tokanage schaffen es da auch nicht eine Richtung in den Track zu bekommen. Am ehesten kann noch der Mutant-Disco-Mix überzeugen, da er den coolen Loop der ursprünglichen Version geschickt variiert und der wenig überzeugende Gesang durch sparsame Samples ersetzt wird. Schön auch der komplette Break in der Mitte mit direkter Wiederaufnahme der düsteren und zugleich treibenden Grundstimmung die durch kristallklare Sounds clubgerecht angereichert wird. Und dann wäre noch der zweite Beitrag ‚Stratastatedub’ zu erwähnen, der in Zusammenarbeit mit Geoff Pinckeny von ???The Nine’ entstanden ist. Auch hier ist allerdings die Monotonie das herausstechendste Charakteristikum. Schade!
Die ‚No Blind Runner EP’ ist daher ein Release, der wahrscheinlich nur wenig Beachtung finden wird. Aufgrund des ‚Mutant-Disco-Mixes’, in den man sich schon ein wenig verlieben kann, gibt’s jedoch dreieinhalb Sterne.