Das war’s dann wohl. Denn wenn die Geschichte ihren vorbestimmten Lauf nimmt, so wie es sich ja schon seit geraumer Zeit andeutet und in unserem Forum inzwischen ausreichend diskutiert wurde, dann offeriert uns der zukünftige ex-Chef des von der Schließung betroffenen Labels Dependent Stefan Herwig mit dem Septic VII-Sampler den letzten dieser Reihe. Neben den eigenen, hoffentlich dann trotzdem nicht herrenlosen Electro-Vorzeigeprojekten ist es auch um diese Compilation-Reihe wirklich schade, denn mit der 7. Auflage präsentiert sie sich wieder in Bestform. Neben den eigenen Acts Seabound, Mind.In.A.Box, Edge Of Dawn und Controlled Collapse wurde auch wieder das Umfeld nach interessanten, aus der Masse herausragenden Veröffentlichungen durchforstet, die entweder noch unveröffentlicht oder rar sind bzw. in einem exklusiven Remix angeboten werden. Und dieses Mal, wie schon erwähnt, waren endlich wieder einmal goldene Hände am Werk. Obwohl die Zielgruppe dieses Samplers doch relativ homogen ist, wird jeder Hörer sicher seine Vorlieben in den Spezialrichtungen Synthpop, harscheren Klängen, Techno-Sounds, Electroclash oder ‚Alles etwas ruhiger’ haben. Für jeden Geschmack ist natürlich wieder etwas dabei, wobei sich feststellen lässt, dass der mit Sternchen versehene Output der etablierteren Bands sich wirklich als Bereicherung bezeichnen lässt. Den Anfang macht da gleich der Opener „Politikill“ von Skinny Puppy im krachend umwerfenden „Humble Brothers Remix“, der erstaunlich stark an Fluke erinnert. Kräftiger als man es vermutet geht es auch bei Seabound zu, die ihr „Domination“ von Die Form remixen ließen. Caustic lässt ebenfalls den Dancefloor vibrieren – hier in einem stark wabernden, technoiden Mix des Hits „Mmm, Papscraper, I Love You“. Zu alter bzw. wegweisender, zukünftiger Form laufen auch wieder Mind.In.A.Box auf; diesmal nicht mit filigranen und zerbrechlich wirkenden Sounds sondern relativ heftig und sehr synthpoppig. Und Edge Of Dawns „The Nightmare I Am“ im „Tankt Remix“ sowie Non Plus Ultras „Alice D“ liefern ebenfalls kurzweiligen Zeitvertreib, der wie alle bisher genannten Lieder nachhaltig in den Ohren klingelt. „Alice D“s partielle Zerstückelung ist garantiert nach dem Hören des „Nyquist Theorem“s von Auto Aggression entstanden – jede Wette! Des Weiteren lud man Slok ein, dessen Song „Lonely Child“ sich klanglich und stimmlich an Kloqs aktuellem Hit „We’re Just Physical“ zu orientieren scheint, aber mit diesem Original dann doch nichts weiter zu tun hat. KMFDM versuchen es mit einer Coverversion von DAFs „Mussolini“, was sicherlich Geschmackssache ist, aber dennoch gut zur Band passt. Interessant ist übrigens die Kombination von Necro Facility und Cryo, denn beide tauchen auch auf dem nordischen „Born/Evolve/Progress/2-Sampler“ auf, wo sie schon erfolgreich punkten konnten. ... – ... Und wenn am Ende der CD nach Die Forms Remix von Seabounds „Domination“ Stille einkehrt, stellt sich sicherlich für den einen oder anderen von uns die berechtigte Frage, wer solch eine oder genau diese Reihe fortsetzt. Denn als unentbehrlicher Newcomer-Unterstützer bzw. Anbieter exklusiver Songs hat die Septic-Reihe doch nachhaltige Spuren in ihrem Sektor hinterlassen...