Der zweite Teil der Serie ‚RMX – Superstars Remixed by Superstars’ hält auf den ersten Blick mehr was der Titel verspricht als noch die erste Compilation. Durch die Bank weg sind wirklich nur große Bands/Künstler berücksichtigt und auch die Remixer sind allesamt bekannt. Depeche Mode und die Pet Shop Boys dürfen diesmal ebenso wenig fehlen wie Moby oder Kylie Minogue. Zunächst jedoch wird Lenny Kravitz ins neue Jahrtausend transportiert indem Justice seinen Klassiker ‚Let Love Rule’ respektvoll elektrifizieren. Wer Justice sagt muss auch Digitalism sagen und so folgt sofort Dave Gahans ‚Kingdom’ in ähnlich Ausprägungung mit dicken Bässen und großen analog-Anleihen. Was beim Durchhören auffällt ist, dass die Zusammenstellung erstaunlich ruhig ausgefallen ist, denn der wunderschöne Chicane-Remix von Ben Watts Komposition ‚Before Today’ präsentiert gekonnt die unvergleichliche Stimme von Tracey Thorn mit belearischem Unterton, Fred Falke zeigt sich sehr zahm bei seiner Interpretation der Hot Chip ‚Colours’ und auch die Auswahl des Blank and Jones eigenen Titels ‚Miracle Cure’ wird von Paul Humphreys aka OneTwo gemäßigt umgestaltet. Vince Clarke remixed Depeche Mode, da haben viele drauf gewartet. Leider hält die Kombination hier nicht wirklich das, was man bei so einem Pairing vermutet und fällt bspw. ab hinter Hells lockerer, mit High-Hats groovenden Disco-Hymne von ‚West End Girls’. Als Band nicht die Megastars, bekommen Starsailor im Thin White Duke Treatment die wahre Größe verpasst. Stuart Price ist eben ein Klassiker unter den Produzenten und wir warten alle sehnlichst auf ein neues Album von Zoot Woman! Moby mit Debbie Harry und Kylie Minogue stehen für die Club-Tracks dieser Ausgabe können im Vergleich aber nur bedingt punkten. Sicherlich besser als der erste Teil fehlt jedoch auch bei RMX2 der echte Mitreiß-Faktor. Eine gute Zusammenstellung, die man gerne hört, die aber trotzdem nach einigen Durchläufen stellenweise ein wenig beliebig erscheint.