Da ist er, der lang erwartete Nachfolger Vol. III der noch jungen Sampler-Reihe "Lost In Darkness", die in Windeseile zum Insider-Tipp avancierte! Multitalent Kai Arnold, Kopf von Wynardtage und etlicher anderer Projekte sowie Gründer der Künsterplattform X-Cem scheute erneut kaum Kosten und vor allem keine Mühen, talentierte und vielversprechende deutsche Künstler für seinen neuesten Streich ins Boot zu holen! Wie es die Rezension zum zweiten Teil der Compilation-Reihe treffend beschreibt, bietet "Lost In Darkness" trotz oder vielleicht gerade aufgrund der (noch) vielen unbekannten oder wenig bekannten Namen eine großartige, hochwertige Zusammenstellung an professionell produzierten und zum Teil bisher unveröffentlichten Electro- und Industrial-Tracks aus Deutschland. Projekte wie "To Avoid", "Den.C.T.Bug", "Re:\Legion", "Wynardtage" und natürlich "Davantage" (sie gehören wohl zu den bekanntesten Namen des Samplers) sorgten bereits mit vielbeachteten Veröffentlichungen für Aufsehen. Wer aber Namen wie "Virtual Victim", "Sonic Violence Experience", "Sensogen" oder "Dvation" noch nie gehört oder davon gelesen hat, wird erstaunt sein, welch beeindruckende Tracks sie produziert haben. Fast alle auf "Lost In Darkness Vol. III" vertretenen Künstler bewegen sich stilsicher im Bereich des Dark Electro und arbeiten mit den üblichen Verdächtigen wie Voice Samples, verzerrte Vocals und Soundstrukturen, die man garantiert schon einmal irgendwo gehört haben will. Natürlich springen einem beim Durchhören der CD bei einigen Titeln die musikalischen Väter und Vorbilder geradezu ins Ohr. Bands wie "Neotek" oder "May- Fly", "Formalin" und natürlich "Den.C.T.Bug" präsentieren allerdings außergewöhnliche charismatische Songs, die durch ihre Individualität auffallen. Vor allem "True Faith" von Formalin besitzt durch sein verhaltenes Tempo und den beschwörenden weiblichen Sprechgesang eine düstere, magische Anziehungskraft, wie sie sonst vor allem 80er Batcave-Bands beschieden ist. Komplett aus dem Rahmen fallen allerdings die beiden Projekte "Sonic Violence Experience" – der Titel deutet die musikalische Marschrichtung bereits treffend an – und "Sensogen". Die Titel "Dancefloor Killer" und "Nights at lait solaire" bieten reinrassigen, harschen, krachigen Industrial und Power Noise mit hohem Suchtfaktor. Selbst hartgesottene, wenig tolerante Freaks dieses Genre müssten diese beiden Nummern für absolut Maschinenfest tauglich und befinden. Doch leider ist nach diesen zwei Titeln schon wieder Schluss mit Krach, so dass diese leider ein wenig beliebig eingestreut und leicht deplatziert wirken. Fällt der anschließende "Nachtzug" von Den.C.T.Bug ebenfalls noch ein wenig aus dem Rahmen, geht bläst einem jetzt wieder der Electro-Sturm um die Ohren. Synthie-Pop sucht man auf "Lost In Darkness" übrigens vergeblich. Lediglich Davantage geben sich mit ihrem locker-flockig melodiösem Electro-Pop noch am verspieltesten. Wer neue Sounds und frische, kreative Song-Ideen sucht, wird "Lost In Darkness" mögen und mit großer Sicherheit einen neuen Lieblingstrack darauf finden! Jedem der hier vertretenen Titel kann man zweifelsohne eine eigene Persönlichkeit attestieren, die sie unverwechselbar macht. Eine ganze Reihe von Bands wird in Zukunft noch sicher noch mehr von sich hören lassen und reden machen! Die 18 Songs umfassende CD kann für gerade mal 10 Euro über X-Cem bestellt werden. Dafür gibt es zwar leider nur ein schlichtes, vierseitiges Booklet ohne Hintergrundinfo, aber fast 80 Minuten qualitativ hochwertige Musik, die so richtig Dampf macht!