Das musikalische Stammprodukt aus dem Hause Kitsune, die inzwischen gut etablierte Maison Compilation, feiert Geburtstag, und das gleich doppelt als 2CD-Version mit 140 Minuten Spielzeit. Das Firework-Issue, der zehnte Release der Reihe, schießt erneut musikalische Raketen verschiedenster Farben in den Pariser Nachthimmel. Die Mischung zwischen Stars der elektronischen Clubszene wie Blackstrobe oder Digitalism und neuen Sternchen wirkt auch diesmal erfrischend und überraschend. Einen zunächst ruhigen sich dann jedoch kontinuierlich bzgl. Dynamik steigernden Einstieg mit Piano beschert und der maskierte, von der französischen Presse geliebte Solo-Star Cascadeur bevor die Guards mit schwungvollem Gitarrenpop nachlegen. Vom Genre her ähnlich unterwegs und gut zu hören sind die Heartbreakers und die Waylayers, wobei die letzteren bereits synthetische Spielereien in den Vorderrund heben um einen lockeren Übergang zur folgenden Vollelektronik zu vereinfachen. Denn Digitalism sind wieder da und geben sich mit ihrer neuen Single ‚Blitz’ für ihre Verhältnisse recht zahm aber keinesfalls uninteressant, ein bisschen wie Daft Punk in ihrer ‚Discovery’ Phase klingt das. Den Remix von Blackstrobes ‚Me and Madonna’, von den Twelves auf Disco-Groove getrimmt, kann man sich leider komplett schenken: erinnert ein wenig an ‚The Music Sounds Better With You’ ohne den notwendigen Drive. Ähnliches gilt für ‚Sorry’, bei dem Justus Köhnke zwar mit Alexis Taylor von Hot Chip prominente Unterstützung bekommt, aber irgendwie nicht aus dem ersten Gang zu kommen scheint, bevor nach vier Minuten der Track auf einmal fertig ist. Dafür machen erneut Yelle und der Two Door Cinema Club mit Platikpop richtig viel Spass: ‚La Musique’ bringt das Quäntchen Besonderes mit, was viele andere Tracks so sehnsüchtig suchen. Ein weiterer Tipp zum Reinhören sind ‚Is Tropical’, die irgendwo zwischen OMD und Stereolab eine gesunde Mischung finden, Elektronik auch Ende 2010 an den Mann zu bringen. Der legitime Nachfolger von Phoenix, die in Issue 7 von Classixx den Italo-Touch verpasst bekamen, haben Strang Talk im Gepäck. Indiepop mit Elektronik Fokus, ganz das Meine! The Aikiu wandeln gesanglich auf Roxy Music Pfaden, sonst ebenfalls in der Synthpop-Ecke und erregen damit mehr Aufsehen als dieser Tage Bryan Ferry mit seinem neuen Album. Oh je, so viele Bands, so viele Songs, da muss der Rest nun im Schnelldurchlauf folgen… Weiterhin überzeugen Jolie Cherie mit tanzbarem Franzosen-Pop, Flight Facilities mit chilligen Flächen und die gefällig dahin groovenden Housse De Racket. Fünfundzwanzig Tracks die viel bieten haben. Zwar sind ein paar Kandidaten zum Skippen enthalten, aber das liegt dann eher am eigenen Gusto als an der schlechten Auswahl des Labels. Sicherlich ist Kitsune Maison derzeit eine der interessantesten Compilation Reihen im Indie-Pop Bereich. Auf die nächsten zehn!