Nach der Veröffentlichung von Infactious Vol. Two, dem zweiten Teil der Samplerreihe, deren Konzept es ist, aktuelles Labelmaterial von befreundeten DJs und meist gleichzeitig auch Musikern remixen zu lassen, steht Vol. Three schon in den Startlöchern. Denn seit Ende Mai 2006 hat sich bei Infacted Recordings viel getan: Neben etlichen neuen Signings, seien es Newcomer oder Künstler, die sich von ihrem bisherigen Label getrennt haben, drängten einige neue Alben von den etablierten Label-Schützlingen auf den Markt. Für den Nonstop-Remix ist diesmal Vasi Vallis zuständig, der auch mit jeweils einem Titel seiner beiden Projekte Frozen Plasma („Warmonger“, DJ-Edit) und Reaper („Robuste Maschine“) vertreten ist. Hatte man bei Vol. Two das Gefühl, dass die Stücke sorgfältig ausgesucht und zusammengestellt sind und die Übergänge recht ausgefeilt wirken, kann bei Vol. Three von Übergängen nicht wirklich die Rede sein. Teilweise wirken die Songs grob aneinandergereiht, ein Sprung vom romantischen Düsterpop von Suicidal Romance zum aggressiven Techno von Soman etwa schmerzt in den Ohren und ist bei einem erfahrenen DJ fast schon unverzeihlich. Die Auswahl der Tracks lässt allerdings kaum zu wünschen übrig. Von weichem, die Seele schmeichelndem Synthpop bis hin zu derbem Hellelectro und Darktechno und EBM sind mit Obscenity Trial, Michigan, Liquid Divine und Grendel, Schallfaktor, Modulate oder Orange Sector durchgehend hochkarätige Acts mit starken Titeln vertreten. Fleißige, treue Tonträgerkäufer dürften vom Sampler allerdings Abstand nehmen, da sie hier kein rares oder vergriffenes Material vorfinden. Als Sammler muss man bei dieser auf 1000 Stück limitierten Scheibe jedoch zuschlagen, und wer derzeit bezüglich aktueller Entwicklungen in der Electro-Szene nicht so up to date ist, findet auf Infactious Vol. Three jede Menge spannende Projekte und Anregungen zum „Weiterhören“.