Various Artists - Electropop 2

Various Artists - Electropop 2

Im Electropop- und vor allem Synthpop-Genre ging es in letzter Zeit weniger turbulent zu als in anderen Bereichen der Undergroundmusik. Doch das kleine Label Conzoom Records stemmt sich dem in bester Gallier-Manier entgegen und beweist eindrucksvoll, dass es noch zahlreiche unentdeckte Sterne am Pop-Himmel gibt. Es zeigt zudem, dass dieses Genre auch in Zukunft unverzichtbar bleibt, um das musikalische Firmament zu komplettieren. Besonders die ältere Generation der Electro-Opas und -Omas kann auf diese leichte Unterhaltungsmusik mit melancholischem Einschlag längst nicht mehr verzichten.

Mit der neuen Compilation electropop.2 serviert uns Conzoom Records eine bunte Platte voller musikalischer Häppchen, die – wie ein gemütliches Kaffeekränzchen – den Frühling versüßen sollen. Diese Musik ist nicht nur perfekt für den heimischen Balkon, sondern entfaltet auch im Auto ihren Charme und gehört eigentlich in jeden vielgereisten DJ-Koffer der Nation.

Die Tracklist liest sich wie ein Who's Who der spannendsten Newcomer und etablierten Acts jenseits der ausgetretenen Pfade: Alaska Highway eröffnet mit dem sphärischen "Skyline (Extended Mix)", gefolgt von Dezeption und ihrem düster-melodischen "No Sense (Extended)". Das Dynamikk Roller Duo bringt mit "Every Other Day (Extended Mix)" eine frische Dynamik ins Spiel, während Emmon mit "Secrets & Lies (Extended Version)" eine geheimnisvoll-melancholische Note setzt.

Für elegante Club-Atmosphäre sorgt Julian Brandt mit "Looks And Talent (Extended Night Walk Mix)", während Low Technicians mit "Miles Away (Extended Electropop Version)" die Sehnsucht in den Mittelpunkt rücken. Marlow zaubert mit "Stars (Extended Purple Edit)" ein Highlight, das förmlich am Himmel funkelt, und Moonlight Cove liefert mit "Smile Of Low (Lazzo Club Mix)" die perfekte Mischung aus Melodie und Tanzbarkeit.

Auch Ostrich beeindruckt mit "Sleepy Angels (Annica's Libra Bells Melody Remix)", das wie ein Traum klingt, während Quelles Paroles mit "Swoon (Extended Version)" einen Hauch französischer Eleganz einbringt. Rubikon setzt mit "Telephone (Håkan Ludvigson Extended Edit)" auf eingängige Beats, und Rupesh Cartel überrascht mit dem schräg-ironischen "Oh No Oh No! (Extended Version)". Den krönenden Abschluss liefert The Ultrasonics mit dem treibenden "Go Electro (Extended Mix)", das garantiert in den Clubs Anklang finden wird.

Erfrischend ist, dass diese CD komplett ohne die üblichen Verdächtigen der Szene auskommt. Stattdessen setzt sie auf neue und teils noch unbekannte Projekte. Das zeigt einmal mehr, dass es abseits von De/Vision und Co. genügend andere spannende Bands gibt, die es verdienen, gehört zu werden – und die man sich direkt auf die Wunschliste für den nächsten kleinen Lokal-Gig schreiben sollte.

Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch, dass die Mischung stellenweise etwas monoton wirkt, da die stilistische Bandbreite des Genres nicht optimal ausgeschöpft wird. Das Cover ist schlicht, aber informativ gestaltet – ein mittlerweile fast schon standardmäßiger Ansatz für Compilations.

Fazit: Eine lohnenswerte Investition für alle, die ein Update über den Underground des Synthpop- und Electropop-Genres suchen. Hier sind unbekannte Perlen gekonnt verpackt, und die Compilation überzeugt durchweg mit einem sehr hohen Niveau.

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