Die Drumpoet Community veröffentlicht nach einer Reihe von 12“es mit ‚Drumpoems Verse 1’ endlich die erste CD-Compilation für alle die, die wie ich nicht mehr des Abspielens von Vinyl-Platten mächtig sind. Ein Dutzend Tracks zwischen Chill Out und Deep House hat man in knapp achtzig Minuten zu einem mitreißenden Gedichtband zusammengepackt, der elaborierte Melodien mit tief groovenden Rhythmen eine beruhigende und zugleich aufregende Symbiose eingehen lässt. Ästhetik und Style werden kombiniert und erinnern an die Deep-House-Szene, die in den Ende der 80er Jahre entstand um den kraftvollen Chicago House Sound abzulösen und durch eine weitaus lässigere Variante mit in Flächensounds verpackten Disharmonien zu ersetzen. Neun der zwölf Tracks sind bis dato unveröffentlicht bzw. in neuen Edits auf der CD vertreten. Fosters Beitrag erinnert strukturell ein wenig an Darren Emmersons ‚Scorchio’ im Late Night Dub; könnte es ein schöneres Kompliment geben? Sascha Dive ist bereits verdientermaßen auf Number One der Groove Charts angekommen mit seinem recht minimalen aber vom Beat her direkteren Beitrag. Besonders mellow und warm besticht ‚Rest Your Senses’ von Manuel Tur & Dplay während die Lost Men mit ‚Heard: Unhurt’ klassischen Housestrukturen huldigen. Auch bei den anderen Tracks sind keine Ausfälle zu verzeichnen und trotz homogenen Aufbaus kann man sich nicht über Gleichförmigkeit oder gar Langeweile beschweren. Damit ist die CD eine willkommene Alternative zu all den gleichförmigen Veröffentlichungen im Lounge-Umfeld. ‚Drumpoms Verse 1’ kommt im graphisch wertvoll designten Pappschuber und einem schwarz auf schwarz bedruckten Umhängetäschchen und beweist, dass die Schweiz neben steiler Skipisten, Lindt-Schokolade und diesen wunderbaren Strellson-Jacken mit eingebauten Armee-Decken noch vieles mehr zu bieten hat. Und Compost Records hat gut daran getan diese innovativen Sounds frühzeitig in den Vertrieb mit aufzunehmen. Kategorie: Non-EU-Export-Schlager!