Nach zwei Jahren beglückt uns endlich die italienische Formation Neronoia wieder mit einem Album. Die Band ist ein Zusammenschluss von Mitgliedern der Bands Canaan und Colloquio. Logisch, dass auch dieses Album namens "Il Rumore Delle Cose" bei Mauro Berchis Label Eibon Records erscheint, seines Zeichens sowohl Mitglied von Canaan als auch von Neronoia. "Il Rumore Delle Cose" schließt nahtlos an den Vorgänger "Un Mondo In Me" an, was allein schon die Titel der einzelnen Tracks zeigen. Wie auf "Un Mondo In Me" sind diese unbetitelt und nur durchnummeriert, wobei die Zahlenreihe auf dem neuen Album fortgesetzt wird. Wer Neronoia noch nicht kennt, sollte sich von Bemerkungen und Beschreibungen, die in Richtung Dark Ambient oder Dark Industrial zeigen, nicht verunsichern lassen. Vielmehr lässt sich die Musik auf "Il Rumore Delle Cose" als eine Kombination aus Doom Metal und Dark Wave beschreiben. Die Band trifft dabei genau die Mitte und lässt sich nicht zu stark zu einer von beiden Seiten hinziehen. Fast schon ein Markenzeichen der Formation ist der heisere Sprechgesang von Sänger Gianni, wobei alle Texte komplett in Italienisch gehalten sind. Die Stimmung, ein wenig gedankenverloren und melancholisch, bleibt über das gesamte Album gleich und variiert kaum von Song zu Song. Hauptverantwortlich dafür ist die Lead Gitarre, die als einziges Instrument wirklich in den Vordergrund tritt. Der Sound des Albums klingt etwas angestaubt und dumpf, was sehr wahrscheinlich sogar Absicht ist. "Il Rumore Delle Cose" hat damit was von einer alten Kassettenaufnahme oder einem Direktmitschnitt eines Konzerts. Ob das wirklich notwendig war, um einen bestimmten Ausdruck zu erzeugen… wer weiß. "Il Rumore Delle Cose" ist ein Album für solche Tage, die man gern zurückgezogen und allein verbringen möchte. Nicht wirklich herausragend, aber doch so nonkonformistisch und speziell, dass die Musik auf jeden Fall hängen bleibt.