Das kleine Label KL Dark Records hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Bands aus dem dunklen elektronischen Musiksektor mit vielfältigen Promotionaktivitäten zu fördern, um dem einen oder anderen talentierten Newcomer zum szeneinternen Durchbruch zu verhelfen. René Kuttler, unermüdlicher Kopf hinter dem Label, verknüpfte die Samplerreihe "Dark Machines" mit seinem Einsatz für die Initiative "Gothic gegen Missbrauch und Gewalt", so dass ein kleiner Betrag aus dem Verkaufserlös der 2. Folge eben jenem Netzwerk zugute kommt. Musikalisch findet sich auf dem hörenswerten Kleinod allerlei poppiges Liedgut, das in Ausnahmefällen auch in harschere Electroklänge mündet und dezente Wave-Elemente mit Klampfenakkustik zu bieten hat. Den musikalischen Vorlieben des Autors geschuldet, blieben nach den ersten beiden Durchläufen primär die Beiträge aus dem Synthpop-Genre hängen, ohne dass jedoch ein artfremder Song nachhaltige Kopfschmerzen verursacht hätte. "Nothing To Fear" eröffnen mit "Prevent" in einer längeren Remixversion und verleihen einem ihrer stärksten Songs des Albums "Prepared Lies" neue Facetten. Die einprägsame "Hymne" (Originalaussage von In Good Faith) United lässt anschließend den Freunden druckvoller Future-Pop-Bretter ein Lächeln über das Gesicht huschen. Die ausdrucksstarke Stimme von Sänger Kai schwebt über den treibenden Beats, den Refrain kann der aufmerksame Hörer bereits nach wenigen Sekunden mitträllern - quasi DIE Definition eines Clubhits. Es würde den Rahmen der Rezension sprengen, jeden Beitrag einzeln zu würdigen, doch hier tummeln sich keine Amateure auf der Suche nach jedem noch so kleinen Gnadenbrot. Nein, jede vertretene Band besitzt eigene Ideen und das Potenzial für mehr. Nicht alle werden es schaffen, aber Frank Hammermüller und Klaus Schwarz alias "Evo-lution" haben alle Chancen: "Allein" ist der Vorgeschmack auf das kommende Album, was für Anhänger des melodiösen EBM-Pops zu einem Pflichtkauf avancieren dürfte. Das selbst produzierte Video zu "Allein" kann via Youtube eingesehen werden und wartet mit stimmungsvollem Ambiente, großen Gesten, Lichtblitzen und Leidenschaft auf - Anspieltipp! Auch van Adrian und sein Projekt "Theatre Of Masquerade" vermögen zum Abschluss des Samplers ein Ausrufezeichen zu setzen. Das Album "Phantomine" besticht durch abwechslungsreiche, bisweilen auch mutig disharmonische Strukturen und bietet ein rund 45-minütiges Hörerlebnis, dessen Quintessenz im Song "Break Down The Walls" kurz zusammengefasst wird. Und dieser schnelle Ritt der Berliner Band durch alle Spielarten des Electros darf auch stellvertretend für den Gesamteindruck von "Dark Machines Volume 2" stehen: Ohne Rücksicht auf Verluste wird hier szenerelevantes Material präsentiert, das bestimmt nicht im kompletten Umfang allen CD-Käufern gefallen dürfte, aber 3-4 endgeile Appetizer sind ganz sicher für jeden dabei.