Eric van Wonterghem ist kein unbeschriebenes Blatt und muss eigentlich auch gar nicht mehr vorgestellt werden, denn Bands wie Insekt, Absolute Body Control und Sonar tragen die unverkennliche Handschrift des Belgiers. Mit seinem Soloprojekt Monolith kann er nun auch schon auf 17 Jahre musikalisches Schaffen zurückblicken und hat sich mit dem Überclubhit Disco Buddha auch ein wohlverdientes Denkmal gesetzt. Monolith ist mit seinem neuen Album Crashed nun Teil der Hands-Familie und präsentiert erneut eine geballte Ladung Electro-Industrial. Der Sound von Monolith war schon immer sehr rhythmusbetont und seine Nähe zum Techno durchaus erkennbar, aber mit Crashed bewegt sich Eric van Wonterghem nun mehr im Technobereich als jemals zuvor, ohne allerdings seine musikalischen Wurzeln zu ignorieren. Nach einem sehr gelungenen Intro haut Monolith dem Hörer in gewohnter Manier Beats um die Ohren, dass es nur eine wahre Freude ist. Was aber ist jetzt so anders, als bei den Vorgängeralben, was rückt dieses Album näher zum Techno? Eigentlich ist Crashed gar nicht so weit weg vom vorherigen Output des Wahl-Berliners, aber eine Verschiebung in Richtung Techno ist unverkennbar. Die Verzerrung der Beats wurde vorsichtig zurückgenommen und es wurde mehr Wert auf Geradlinigkeit gelegt wobei der Schwerpunkt auf sich wiederholende Beats liegt. Sprachsamples, Basslines und Flächen werden noch sparsamer als sonst eingesetzt und somit der Rhythmus unwiderruflich in den Vordergund gesetzt. Gerade dieser Minimalismus ist das Besondere und die Essenz dieses Albums, denn trotz der Monotonie kommt keine Langeweile auf und genau an dieser Stelle schließt sich der Kreis zu den vorherigen Veröffentlichungen. Crashed beinhalted neben leicht sphärischen und chilligen Electro-Sounds auch lupenreine Tanzflächenfüller, die jeden Club, der sich die Verwendung von guter elektronischer Musik verschrieben hat, zum Kochen bringen werden. Dieses Album funktioniert überall, sogar Zuhause per Kopfhörer, denn Eric van Wonterghem hat einfach ein Händchen für das, was gute Musik ausmacht und er hat vor allen Dingen, neben der nötigen Ernsthaftigkeit natürlich, Spaß an dem was er macht. Das hat man nicht nur bei seinem Konzert beim diesjährigen Forms of Hands-Festival gesehen, das hört man jedem seiner Veröffentlichungen an und das macht ihn nicht nur sympathisch, sondern auch glaubwürdig und letzteres ist ja auch irgendwie ein Garant für gute Musik. Monolith scheint dort angekommen zu sein, wo seit Jahren drauf hingearbeitet wurde und es steht ihm verdammt gut. Neben den zweifelsohne überragenden musikalischen Qualitäten des Künstlers ist Crashed auch produktionstechnisch ein kleines Meisterwerk und hier macht Eric van Wonterghem so schnell keiner was vor. Das neue Album von Monolith knüpft nahtlos an vorherige Veröffentlichungen an, denn es erreicht genau die Stelle, auf die das Vorgängeralbum The inner Core und die EP Near crash unverweigerlich hinführen mussten. Eric van Wonterghem ist ein Meister der Techno-Industrial-Beats und ist mit Crashed nicht nur eine Bereicherung der Hands-Familie und den Clubs dieses Planeten, sondern auch für die heimische Tonträgersammlung, denn Monolith ist und bleibt Monolith.