Da ist sie wieder, die Compilation aus dem Hause Hands. Wieder einmal gibt es zwei CDs voll mit Künstlern des Labels und schön verpackt im dicken, Hands-eigenen Papp-Design. Auch schon ein Klassiker ist die Verteilung der Tracks, derer 30 an der Zahl. Denn wie immer dürfen sich die einzelnen Projekte mit jeweils drei exklusiven Songs austoben, was einerseits ein besonderer Anreiz für Fans ist, andererseits denen einen besseren Einblick verschafft, die sich noch nicht so mit dem Schaffen des einen oder anderen Projekts auskennen. Da wäre beispielsweise das kanadische Vorzeigeduo Orphx bestehend aus Richard Oddie und Christina Seale, das dem Label schon lang die Treue hält und mit seinen verschachtelten, düsteren und technoiden Power-Electronic-Klängen stets zu begeistern weiß. Oder die spanische Ein-Mann-Formation Geisform von Rafael Martinez Espinosa, deren basslastiger, leicht Noise-haltiger Electro jede Tanzfläche zum brodeln bringt. In Sachen Noise die Nase vorn hat ganz klar Steffen Lehmanns Projekt Greyhound, das es wie immer ordentlich krachen lässt. Ganz im Gegensatz zum zweiten Lehmann-Projekt Syntech, das sich den atmosphärischen, aber trotzdem deftigen und leicht in Richtung Tribal tendierenden Rhythmen verschrieben hat. Ebenfalls zweimal vertreten ist Candy Schlüer mit S.K.E.T. (zusammen mit Kai Christian Hahnewald und Andreas Jäckel) und seinem Soloprojekt 16pad Noise Terrorist. Während S.K.E.T. aus allen Rohren ballert, was der Zeug hält, frönt 16pad Noise Terrorist dem düsteren Drum’n’Bass, allerdings auch recht ungebremst. Das Duo Incite/ scheint gefallen am Veröffentlichen seinen Musik gefunden zu haben. Nach Jahren der Live-Performances folgte das Debütalbum bei Hands und nun sind die Hamburger Kera Nagel und André Aspelmeier mit ihrer für Hands-Verhältnisse recht milden aber anspruchsvollen elektronischen Musik auch schon auf der hauseigenen Compilation vertreten. Mit Fernando García und seinem Projekt Shorai verewigt sich neben Geistform ein weiterer Spanier mit drei Songs auf "2010 Hands", der ebenfalls für mehr vertrackte Songs sorgt. Im Gegensatz dazu stehen Rico Weber und Frank Schewe mit KR52 vs. Disraptor für Rhythm’n’Noise und gehen mit ordentlich Wums und ein wenig hochfrequentem Noise eher gradlinig zur Sache. Irgendwo zwischen Techno, Electro und Industrial schwingt das Duo 13th Monkey das elektronische Tanzbein. Andreas "Thedi" Thedens und Harm Bremer lassen den Beat wummern. "2010 Hands" ist das gewohnte Brett geworden. Für Fans und Interessierte das alljährliche Label-Allerlei in gewohnt guter Qualität.