Das Debutalbum Silent Siren war 2012 eine richtige Sensation, denn eine deartige Mischung aus den verschiedensten Musikstilen hat es bis dahin, zumindest genre-konform, wahrscheinlich nicht so oft gegeben. Was also bringt der Nachfolger? Zunächst fällt auf, dass sämtliche Songs instrumental sind, was die Liebhaber des Über-Songs Blind wahrscheinlich sehr bedauern werden und überhaupt scheint das ganze Album etwas zurückgenommener zu sein, als noch der Vorgänger. Die gesamte Musik erscheint vorsichtiger und bedachter. Prologue ist ruhig und maßvoll aber nicht weniger gewaltig und eindringlich. Wummernde und wabbernde Bässe, Dubstepsequenzen und sehnsuchtsvolle Melodien, wie zum Beispiel im wunderschönen Two Keys Black, verschmelzen nach wie vor zu einem gesamten Etwas, auch zu etwas Großem, aber es fehlt der Bombast und das steht dem Album sehr gut. Angelegt auf das Hören im heimischen Gefilden ist vollkommen klar, dass keine Tanzflächenfüller vertreten sind, aber Underhill bieten dem Hörer etwas, das tiefer geht, eine kleine Oase zum Zuhören, einen ruhigen Punkt inmitten des Alltags, ohne, dass Prologue zu nichtssagender Hintergrundmusik verkümmert. Es gewisse düstere Grundstimmung ist nicht von der Hand zu weisen und auch eine unterschwellige Melancholie ist ständig hörbar und gerade das macht dieses Album so fantastisch, denn es ist voll mit beinahe trauriger, sehnsuchtsvoller und doch positiver Musik und Stimmung. Underhill haben sich auf ihrem zweiten Album selber zurückgenommen und minimiert und das Ergebnis kann sich sehr gut sehen lassen. Prologue ist die Reduzierung auf das Wesentliche, auf die Essentielle der Musik, ist quasi die Entschleunigung für alle gestressten Konsumenten elektronischer Musik. Prologue bringt den Hörer aber nicht nur runter, es offenbart auch viel nie Dagewesenes.