Als Trio 1993 gegründet und 1997 zum Duo verkleinert, haben die Ultra Milkmaids mittlerweile das geschafft, was so manch anderer Band nie gelingt. Sie haben einen unverwechselbaren Sound kreiert, an dem man sie in fast jedem ihrer Songs sofort erkennt. Die Band besteht aus den beiden Brüdern Jan und Rudolphe, die neben den Ultra Milkmaids auch noch in zwei Surf-Rock-Bands spielen. Genau das ist eigentlich verwunderlich, wenn man die Soundlandschaften kennt, welche die Ultra Milkmaids heraufbeschwören. Doch bei genauerem Hinhören sind gewisse Parallelen zu erkennen. Die Ultra Milkmaids haben sich dem ruhigen Electro-Pop-Rock verschrieben. Ihre Musik ist fast immer entspannend und lässt stets etwas Melancholisches mitschwingen. Die Gitarre ist manchmal nur schmückendes Beiwerk, manchmal bauen die Songs komplett auf ihr auf, mal ist sie nach der Flageolett-Methode gestimmt, mal analog verzögert. Vielleicht könnte man es so beschreiben, dass das Duo seine eigene Art von Surf-Rock mit den Ultra Milkmaids verwirklicht, wenn auch nicht aus jedem Song seine Wurzeln heraus hörbar sind. Das neueste Werk der Ultra Milkmaids, "Pop Pressing", ist nach einigen CDs in Eigenregie, mal wieder eine offizielle Veröffentlichung bei einem Label. Gerade auf ihrem neuen Album hat sich das Duo wieder mehr den Gitarren verschrieben, auch wenn sich beispielsweise "My Electric Laddy Land" ganz allmählich in eine Art sehr helles und stark abgewandeltes Glockenläuten steigert und die Gitarre hier nur ganz selten zum Vorschein kommt. Aber Songs wie "Pop Star" laden zum Träumen ein und wecken Sehnsüchte. Schade nur, dass nicht alle Stücke auf "Pop Pressing" von dieser Qualität sind. Manchmal wird es schlicht zu eintönig. Bei "My Personal TV System" und vor allem "New W(m)ind" klingt der Surf-Rock sehr deutlich durch. Beide sind auch die belebtesten Songs auf dem Album. Gerade bei letzterem wird man sehr stark an Sonic Youth erinnert und wenn man der Plattenbeschreibung trauen darf, kann der Song auch als auditiver Gruß an Sonic Youth verstanden werden. "Pop Pressing" ist mit Sicherheit kein gewöhnliches Album, hat aber seine Längen.