U2 - How To Dismantle An Atomic Bomb

Mal wieder ein Review einer Platte, die nicht ganz so subkulturell ist, aber trotzdem eine Besprechung verdient. U2 – was soll man noch zu den Herren um Bono sagen, was noch nicht gesagt wurde? Am besten gar nix, und deshalb gleich ab zur Besprechung des aktuellen Longplayers... Das Cover der Platte, schlicht gehalten, bewusst auf den stylischen Schnick-Schnack der Vorgänger-Alben verzichtend, deutet bereits an, wohin die Richtung geht: die Zeiten der elektronischen Spielereien sind vorbei und man besinnt sich den Anfängen. Genau, U2 haben mal irgendwann richtigen Gitarren-Pop gemacht bevor Bono unter der Discokugel tanzte und The Edge im sehr genialen ‚Numb’-Video mit Seilen, Füßen und anderen Fetischen malträtiert wurde. Und mit der mehr gitarren-orientierten Version der Band konnte ich leider schon damals nicht all zu viel anfangen. Zu straight der Rock, zu konventionell die Songstrukturen. Sicherlich waren auch die absoluten Disco-Rock-Nummern wie Discoteque nicht die unbedingten Bringer, aber U2 hatten meines Erachtens da ihre genialsten Momente, wo die Mischung aus den beiden Extremen schlüssig umgesetzt wurde. Bestes Beispiel ist ‚Electrical Storm’ von der letzten Best-of; am liebsten noch im William Orbit Remix! Aber zurück zum neuen Werk: Beim ersten Durchhören maßlos enttäuscht, offenbart mir das Album beim wiederholten Abspielen zugegebenermaßen verborgene Stärken. Gleiches war der Fall beim Album-Teaser ‚Vertigo’, der erst nach dem vierten oder fünften Hören richtig ‚rockte’. Als Rock-Musik betreffendes Weich-Ei stimmen mich aber vor allem die Balladen auf dem Album versöhnlich, allen voran ‚One Step closer’. Weniger ansprechend kommen allerdings die Tracks, die allzu deutlich an vergangene Zeiten mit stacheligen Bäumen in kalifornischen Nationalparks erinnern. Dazu gehören ‚Sometimes you can’t make it on your own’ oder ‚Yahweh’. Insgesamt ist zu sagen, dass mich Tracks wie ‚Beautiful day’ und ‚Stuck in a Moment’ vom letzten Album oder ‚Electrical Storm’ von der Best-of rühren und überzeugen konnten, wohingegen beim Hören des neuen Werks genau diese Emotionen – bis vielleicht beim streckenweise mit beatlesquen Anspielungen angereicherten ‚Original of the Species’ - fehlen. Sicherlich kein Album das weh tut, aber die überschwänglichen Lobeshymnen, die in der Fachpresse ihre Runde machen, geben mir dann doch zu denken.

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