Nach langer Pause meldet sich Christian Erdmann mit seinem Projekt Triarii zurück. Nicht mit einem neuen Album, sondern mit einer EP, bestehend aus sieben Songs. Der erste dieser Songs namens "Monstranz" scheint ein Fingerzeig zu sein, wo der musikalische Schwerpunkt der EP liegt. Am Anfang des Stücks ist ein sich einspielendes Orchester zu hören, anscheinend kurz vor einer Aufführung. Eine originelle Idee. Im Anschluss bricht sich ein dramatisches Stück Neoklassik Bahn, verbunden mit einem unheilvollen Chor. Doch der eigentliche Kernpunkt folgt direkt mit "Emperor Of The Sun". Schwermütig und mit Pathos versehen, kündet ein salbungsvoller Sprechgesang von allumfassender Macht. Triarii vereint hier die bekannten Elemente wie Chor, Samples, militärisches Trommeln und bombastisch anmutende Orchestrierung, bei der die Bläser nicht fehlen dürfen. "Emperor Of The Sun" ist ein Song, der seine Gänsehautwirkung nicht verfehlt. Ähnlich verhält es sich mit dem Titelsong "Exile", doch geht dieser in eine etwas andere Richtung. Der Song konzentriert sich nämlich ganz auf seine melodramatische Melodie, wobei trotzdem Samples und druckvolle Trommeln zum Einsatz kommen. Der Titel gibt es bereits vor, "Iron Fields" klingt wie Marschtrommeln, verbunden mit Flöten- und Leier-ähnlichen Klängen und führt den Hörer direkt aufs Schlachtfeld. Im Hintergrund schwelt kaum wahrnehmbar ein wehmütiger Gesang. Die thematische Fortsetzung findet "Iron Fields" in "Stadt Der Jugend", das aber mit mehr Schlagwerk wesentlich theatralischer ertönt. Hinzu kommt ein Sample aus dem dritten Reich, was dem ohnehin schon dramatisch klingenden Song noch mehr Brisanz verleiht. Nun könnte man vermuten, dass dagegen ein Song wie "Heimkehr" die pure Freude ausdrückt, doch Triarii verleiht auch hier dem Stück durch Frauengesang und Paukenschläge eine gewisse Dramatik. Den Abschluss bildet "Solemn Vigil" (lat. für: Mahnwache), das sehr langsam und mit schöner Melodie fast schon eine gewisse Traurigkeit ausdrückt. Ein wenig scheint hier die vorausgegangene Zusammenarbeit mit Tomas Pettersson von Ordo Rosarius Equilibrio als TriORE nachzuwirken. Insgesamt mutet das Album in sich geschlossen an und überzeugt von Anfang an, auch wenn Triarii sich offensichtlich mit Altbewährtem zufrieden gibt. "Exile" ist damit eine gelungene Fortsetzung des Projekts.