Der Name des Projekts sowie Platten- und Songtitel lassen es vermuten: Bei Triarii geht es kriegerisch zu. Der Begriff Triarii entstammt dem römischen Militär. Er bezeichnet kampferprobte Legionäre, die in der 3. Schlachtreihe standen und mit einer Stoßlanze kämpften. Ganz so schlachtenfreudig, wie sich der Name des Projekts darstellt, ist die Musik von Triarii aber nicht. Das Berliner Ein-Mann-Projekt bewegt sich musikalisch auf seinem Debütalbum "Ars Militaria" zwischen Military Pop und Neofolk. Mit viel Pathos und Feierlichkeit werden die Songs intoniert, wobei das Hauptaugenmerk auf orchestralem und dichtem Sound liegt, der fast immer mit militärischen Getrommel unterlegt ist. Triarii hat aber anderen Vertretern des Genres eines voraus: Die Melodien sind sehr anspruchsvoll arrangiert und vermitteln einen düsteren aber harmonischen Eindruck. Auf Gesang wartet man vergeblich, dafür sind die Songs im neoklassischen Gewand mit gedämpften Samples gespickt, die eine seltsam bedrückende Stimmung entstehen lassen, da sie mehr im Hintergrund hallen und man nicht alles versteht, was dort gesprochen wird. Verbunden mit der teils unheilsschwangeren Musik, wuchtigen Streichern und infernalischen Chören ein wahrhaft dämonisches Album. Ein wenig mehr Abwechslung hätte dem Gesamtkunstwerk dennoch gut getan, denn bisweilen wirkt der prachtvolle Sound zu prächtig und ein Ausbruch aus dem festen Schema hätte sicherlich nicht geschadet. Das Album ist auf 500 Stück limitiert, wobei davon noch einmal 100 Kopien als Boxset erschienen sind, das leider schon ausverkauft ist. Wie jedes Military-Pop-Projekt wird sich auch Triarii den Vorwurf der Kriegsverherrlichung gefallen lassen müssen, obwohl sich keine eindeutigen Aussagen in diese Richtung auf dem Album finden lassen. Zu Kontroversen dürfte auch der Titel "Der Verwundete (In Memorian Arno Breker)" führen. Aber hier muss gesagt werden, dass besagter Arno Breker zwar als Bildhauer unter Adolf Hitler gearbeitet hat, aber Menschen wie den Künstler Pablo Picasso oder den Verleger Peter Suhrkamp vor den Nazis gerettet hat. Der Song ist damit wohl eher als künstlerische Ehrerbietung zu verstehen. "Ars Militaria" ist auf jeden Fall ein sehr schönes Album, das durch seine pompösen Melodien überzeugen kann.