Wenn es schwarzen Humor gibt, warum nicht auch schwarzen Charme? Dachte sich wohl Dan d'Anyou und schickt nun nach drei Singles das erste offizielle Album von toxic•N•blue ins Rennen um die Gunst der Hörer. „Charm Noir“ heißt das gute Stück und führt den bisher eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Nach einem kurzen Intro erkennt man in „Don´t Punish Yourself“ sofort toxic•N•blue an der Stimme von Dan. Im Endeffekt könnte ich jetzt meine Review zu „Fly Tonight/Borderline“ (beide auch auf „Charm Noir“ enthalten, wie auch die beiden Songs von der Single „Into My Memory/Ship Of Martyrs“) kopieren, denn es gibt soundtechnisch keine wirklichen Überraschungen. Neu ist der deutsche Gesang bei drei Songs. Allerdings ist zu befürchten, dass zum Beispiel „Engel“ den Unmut derjenigen auf sich ziehen könnte, die schon bei Melotron die Krise bekommen haben. Wirklich aufdrängen kann sich mir von den neuen Songs zwischen ruhig (z.B. Uncertainties“) oder flotter (z.B. „Between The Lines“) leider kein Track. Wobei ich in der Regel die ruhigeren Stücke stimmiger finde, sie passen einfach besser zum Gesang. Nur acht wirklich neue Stücke, von denen zudem zwei kurze Instrumentale sind. Das ist etwas dünne wie ich finde. Die von mir erhoffte Abwechslung bleibt mit Ausnahme der deutschen Texte und einer Frauenstimme aus. Die Fans des Einmann-Projektes kommen aber auf ihre Kosten, wie aktuell Platz 7 in den GEWC-Charts belegt. Und doch – ob nun schwarz oder nicht, dem Charme dieses Silberlings werden wohl nur eingefleischte Synth-Pop Anhänger erliegen.