Bestimmt hat so mancher von uns schon mal eine etwas längere Strecke mit der Bahn zurück legen müssen. Zum Beispiel für die Strecke München-Hamburg, mit dem Nachtzug, ist man etwas über 8 Stunden unterwegs. Wer während dieser Zeit nicht unmittelbar den Schlaf bevorzugt, kann sicher ein Lied davon singen, wie es ist über sämtliche wichtige und unwichtige Dinge nachzudenken. Das gute daran ist die, zwar eingeschränkte, aber dennoch schöne nächtliche Aussicht, seien es die Leuchtreklametafeln oder die Hinweise, dass zur späten Stunde noch Leben in manchen Wohnungen ist. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass “At The Train Station On A Saturday Evening” genau diese Situation beschreibt. Eine langandauernde Reise von A nach B, bei der man völlig seinen Gedanken überlassen ist und wobei der Kopf dazu neigt so manche wirre Geschichte zu konstruieren. Langsame Ambient Passagen verstrick mit eingängigen elektronischen Melodien bestimmen den Grundcharakter des 72minütigen Albums. Frank Mokros legt dabei keinerlei wert auf überladenen Schnick-Schnack und lässt außerdem nur die Drum'n Bass-Elemente sprechen. So angenehm die ruhige Atmosphäre auch ist, sie schützt nicht davor, dass “At The Train Station On A Saturday Evening”in der Mitte an Punkten verliert und in eine, sich immer wiederholende, Monotonie verfällt. Die Melodien unterscheiden sich dann kaum mehr, so dass es schwer ist zu unterscheiden ob jetzt schon der 7.,8.,9. oder immer noch 6. Track spielt. Fazit: Wenn man nach so einer langen Fahrt das Ziel erreicht hat, denkt man nicht mehr an die komischen Gedanken die einen bis dahin begleitet haben. Anerkennend lege ich die Totakeke-CD in die Hülle zurück und such ihr irgendwo ein Plätzchen im Regal.