Der Sommer dieses Jahr lässt doch wahrlich zu wünschen übrig. Da muss man doch die eine oder andere Stunde mehr als üblich als Stubenhocker verbringen. Und genau für diese Zeit hat die neue norwegische Elektroformation Monofader mit „Frost“ das passende Album auf den Markt gebracht. Eigentlich klingt der Titel nicht sehr sommerlich, aber dieses Jahr ist nun einmal alles anders… Und so neu ist diese Band nun auch wieder nicht, zumindest sind die beiden kreativen Köpfe, die sich hinter diesem Synonym für einen integralen Bestandteil eines Mischpultes verstecken, keine Unbekannten in der Szene. Den musikalischen und Programmierpart übernimmt Icon of Coil Mitglied Sebastian Komor und für die Texte und Vocals ist Spektralized- Sänger Richard Bjørklund zuständig. Und diese Konstellation klingt nicht nur viel versprechend, sondern hat mit „Frost“ ein abwechslungsreiches Album geschaffen, das Lust auf mehr macht und besonders zur musikalischen Untermalung gemütlicher Stunden geeignet ist. Mit Monofader zeigen sich die zwei Musiker überwiegend von ihrer sentimentalen Seite. Nach einem Intro bekommt man mit „Mimic“ einen ersten Eindruck von ihrer Interpretation des Synthie Pop. Da werden Melancholie und die balladeske Seite des Synth Pop mit seinen eingängigen Elementen und zeitweise immer wieder auftauchenden EBM Klängen vereint. Eine erfrischende Kombination. Auf „Frost“ findet man eine Vielzahl wunderschöner Balladen, die sich durch die vollkommene Harmonie aus Sound und Lyrics auszeichnen. Bjørklunds Stimme zeichnet sich durch ihre besondere Eingängigkeit und Sanftheit aus. Als Anspieltipps möchte ich hier zwei Songs nennen. Zum einen „Scars“, das zu einem der eingängigsten Songs auf der Platte gehört und durchaus auch clubtauglich wäre. Die extrem eingängigen und durchaus tanzbaren Elemente werden mit einem Refrain mit absolutem Ohrwurmcharakter kombiniert. Und als zweiter Anspieltipp sei hier „Behind“ genannt. Auch hier hat wieder der Ohrwurm zugeschlagen. Verspielte Soundelemente und der eingängige Gesang verleiten doch schon mal zum sofortigen wiederholten Hören. Damit seien jetzt nur zwei Highlights aus dem 13-Track-Album genannt. Auch die anderen Songs zeichnen sich durch professionelle und erfahrene Arbeit aus. Als zusätzlichen Bonus hat sich das Duo für Track 13 „3am In Fredrikstad“ was außergewöhnliches Einfallen lassen. Hier gibt es die Outtakes einer gemütlichen ‚Late Night Session’ zu hören. Mit ca. 8 ½ Minuten ein relativ langer Track, der letztendlich etwas futuristisch klingt… Mit „Frost“ haben Monofader den Synthie Pop sicher nicht neu erfunden, ihm aber in ihr persönliches Gewand verpackt. Damit bietet sich dem Hörer ein 58-minütiges Hörerlebnis, dass nicht nur für den diesjährigen verkorksten Sommer, sondern auch für die, dem Titel entsprechende Jahreszeit geeignet ist.