Eine US-amerikanische Band, die sich nach einem altdeutschen Begriff benennt, begegnet einem auch nicht alle Tage. So aber Todesbonden, die hier ihr Debütalbum vorlegen. Zuvor erregte man im Bereich des Gothic-/Folk-/Symphonicmetals bereits Aufmerksamkeit mit einer EP, dieses Werk wird nun von den Mannen um Sängerin Laurie Ann Haus mit noch mehr Einflüssen und vielfältigen Stimmungswechseln im Verlaufe der CD fortgeführt. Diese Tatsache erkannte auch das renommierte Label Prophecy Productions, welches bereits Heimat für Hochkaräter wie z.B. Secrets Of The Moon, Dornenreich, The Vision Bleak und Helrunar ist, um nur einige zu nennen. Mit Laurie Ann Haus begegnet uns hier auch wieder ein musikalisches Wundertalent, sie hat mehrere Projekte in verschiedenen Richtungen am Start, das bekannteste wäre wohl Autumn Tears. Interesanterweise kann man hier mal wieder getrost aus dem Info des Labels zitieren, weil es so treffend ist:: „Sleep Now, Quiet Forest" ist mehr als nur ein athmosphärisches Metal Release, es ist eine Reise in mystische keltische Melodien, nordischen Folk, zärtlichen Pop Arrangements und orientalischen Einflüssen. Ein Monument neo-klassischer Reminiszenz, welches den Hörer wärmt, aber immer auch an den durchweg präsenten melancholischen Momenten teilhaben lässt“. Das heisst Metal Puristen sind hier nicht an der richtigen Adresse, denn immerhin knapp die Hälfte der Stücke sind eher ruhig gehalten, oftmals instrumental getragen von der Violine und dem Piano. Klar gibt es hier auch headbangertaugliches, wie zB. „Surrender To The Sea“, „Sailing Alone“ (erinnert an flottere My Dying Bride Songs) und besonders „Battle Of Kadesh“, ein toller Gothic/Symphonic Metal Titel. Als aufgeschlossener Hörer kann man mit „Sleep Now, Quiet Forest“ nicht viel falsch machen. Diesen erwartet ein gut produziertes und musikalisch erhabenes Werk aus dem Bereich des melancholisch, folkig und orientalisch angehauchten Metals. Für mich persönlich geht allerdings der Gesang teilweise etwas ZU sehr in orientalische und operettenhafte Richtung – beim zweiten Lied „Surya Namaksara“ wird klar deutlich was ich meine. Ausser diesem Wermutstropfen aber, habe ich so gut wie nichts an dem Album auszusetzen und rate dringend dazu, dieser guten Band mal zwei Ohren zu leihen. Und nicht nur Metaller sollten hinhören, denn auch Liebhaber von Dead Can Dance oder Loreena McKennitt und artverwandtem müssten etwas mit „Todesbonden“ anfangen können. "Ein vielfältiges Album, das verschiedene Epochen anschneidet, zusammengehalten von einem einheitlich epischen Fantasy-Gefühl" (Zitat Laurie Ann Haus).